Leverkusen Vier Bayer-Legenden begeistern die Fans

Leverkusen · In der Schwadbud gaben Rüdiger Vollborn, Hans-Peter Lehnhoff, Jan Heintze und Erik Meijer interessante Einblicke in ihre Zeit bei Bayer 04. Die Fans erfuhren zum Beispiel, welcher Co-Trainer zum Geburtstag Küsschen verteilte.

 Die Ex-Profis Jan Heintze (v.li), Hans-Peter Lehnhoff, Rüdiger Vollborn und Erik Meijer unterhielten die Fans in der Schwadbud mit interessanten Anekdoten aus ihrer Zeit bei Bayer 04.

Die Ex-Profis Jan Heintze (v.li), Hans-Peter Lehnhoff, Rüdiger Vollborn und Erik Meijer unterhielten die Fans in der Schwadbud mit interessanten Anekdoten aus ihrer Zeit bei Bayer 04.

Foto: Ralph Matzerath

Wenn Fußballprofis heute Interviews geben, erfährt man oft nicht viel Neues. Die Kicker dürfen und wollen vielleicht nicht immer alles erzählen. Rüdiger Vollborn, Hans-Peter Lehnhoff, Jan Heintze und Erik Meijer sind keine Profis mehr, Verhaltensregeln gibt es also nicht. Deswegen haben die vier Ex-Spieler von Bayer Leverkusen bei der Schwadbud kräftig aus dem Nähkästchen plaudern können.

Die Fans hat's gefreut. Etwa 200 von ihnen waren der Einladung gefolgt und wollten ihre Idole einmal hautnah erleben. Von 1996 bis 1999 spielten die vier Bayer-Profis in Leverkusen unter Trainer Christoph Daum. Eine besondere Zeit, wie Jan Heintze sagt: "Das waren die drei schönsten Jahre als Fußballer." Ein Titel blieb den vier in dieser Zeit verwehrt - zwei Vizemeisterschaften und ein dritter Platz sind für Meijer aber kein Grund für nachträgliches Ärgern. "Wir waren Freunde, die das Maximum rausgeholt haben", berichtete der Niederländer. Meijer habe Daum und Bayer Leverkusen einiges zu verdanken, wie er sagt. Deswegen habe er die Entscheidung, 1996 von Uerdingen nach Leverkusen gewechselt zu sein, nie bereut. Auch Schalke und Bremen hätten ihn damals verpflichten wollen: "Aber mit dem Manager von Bayer (Reiner Calmund, Anm. d. Redaktion) habe ich einfach am besten essen können", sagte er mit einem Grinsen. Die Fans in der Schwadbud freuten sich über die Offenheit der Ex-Profis.

Ein bisschen ernsthafter wurde es, als Lehnhoff an den Fast-Abstieg 1996 erinnerte. "Wenn wir damals abgestiegen wären, hätte es nicht nur uns getroffen. Viele Menschen in diesem Verein haben um ihre Jobs gebangt", erinnert sich der ehemalige Mittelfeldspieler. Rüdiger Vollborn habe damals sogar Existenzängste gehabt. "Ich hatte gerade gebaut, wenn wir abgestiegen wären, hätte ich das Haus nicht bezahlen können", sagt er heute. Markus Münch, der durch seinen Treffer zum 1:1 gegen Kaiserslautern Leverkusen vor dem Abstieg bewahrte, hätten sie deshalb viel zu verdanken.

Wie ausgelassen es nach dem Klassenerhalt in der Kabine zuging, erzählten sie nicht. Dafür ließen sie die Fans wissen, wie damals Geburtstage gefeiert wurden. Der damalige Co-Trainer Roland Koch fühlte sich offensichtlich berufen, den Spielern auf eine ganz besondere Art zu gratulieren. "Er kam mit einem Minikuchen und einer komischen Kappe auf das Geburtstagskind zu und dann gab's vor allen Spielern einen Kuss", erinnert sich Meijer.

Der Niederländer ist heute TV-Experte im deutschen und holländischen Fernsehen. Während Lehnhoff und Vollborn als Teammanager und Fanbeauftragter Bayer Leverkusen erhalten geblieben sind, ist Heintze im Immobiliengeschäft tätig. "Wenn ich Zeit habe, komme ich aber immer gerne zurück nach Leverkusen", sagte der Däne. Für die Fans war es jedenfalls ein sehr unterhaltsames Wiedersehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort