Fotos Vier bekannte Erfinder bei Bayer
In 150 Jahren Firmengeschichte haben fast unzählige Forscher für Bayer gearbeitet, immer auf der Suche nach Innovationen. Angefangen hat diese Experimentierfreude in der Küche der Firmengründer Friedrich Bayer und Johann Friedrich Westkott. Wir stellen vier Erfinder von Bayer vor.
Am 1. August wird in Wuppertal eine Bronzestatue für den Bayer-Forscher Gerhard Domagk enthüllt. Sie soll an den Mann erinnern, der ein Mittel gegen Infektionserreger fand und den Nobelpreis dafür erst acht Jahre später bekam.
Domagk (l.) erhält den Nobelpreis vom schwedischen König.
"Das Königliche Karolinische Medizinische Chirurgische Institut [...] hat mit dem heutigen Tage beschlossen, den Preis für das Jahr 1939 Gerhard Domagk für die Entdeckung der antibakteriellen Wirkung des Prontosils zu verleihen. Stockholm, den 26. Oktober 1939“, heißt es in der Urkunde.
Die Wunderpille "Aspirin"
Felix Hoffmann wird die Synthese medizinisch reiner Acetylsalicylsäure zugeschrieben – heute gut bekannt als Aspirin. Hoffmann hatte Pharmazie und Chemie studiert und ausgezeichnet abgeschlossen. Er kam 1894 zu Bayer in Wuppertal. Drei Jahre später soll ihm der Forschungserfolg seines Lebens gelungen sein. Acetylsalicylsäure, kurz ASS, (patentiert 1899) hilft gegen Rheuma, stillt Kopf-, Zahn- und Nervenschmerzen, wirkt fiebersenkend und entzündungshemmend und ist dazu noch haltbar. Allerdings soll der Chemiker Arthur Eichengrün, der auch Ende der 1890er Jahre in Diensten Bayers stand, die bahnbrechende Entwicklung ebenfalls für sich beansprucht haben.
Der synthetische Kautschuk
Fritz Hofmann, Spross einer kinderreichen Kaufmannsfamilie, machte sein Examen als Apothekergehilfe, studierte dann Pharmazie an der Universität in Berlin, später in Rostock Chemie. Am 1. August 1897 begann er in den Farbenwerken in Elberfeld, dem Stammwerk des Konzerns. Eigentlich entwickelte Hofmann Medikamente. Berühmt wurde der Forscher aber durch die Erfindung des künstlichen (synthetischen) Kautschuks, der etwa in der Reifenindustrie genutzt wird und 1909 patentiert wurde. Hofmann arbeitete 30 Jahre an der Herstellung und wurde etwa mit der Ehrenplakette der Deutschen Kautschukgesellschaft geehrt.
Der orale Thrombosehemmer
Elisabeth Perzborn, 1948 geboren in Opladen, promovierte in Aachen, und trat 1979 in den Bayer-Konzern ein. Sie arbeitete bis 2012 bei der Pharma-Sparte HealthCare in Wuppertal. Perzborn hat mit einem Team den Wirkstoff Rivaroxaban des Blockbuster-Medikaments Xarelto erforscht, das seit 2008 auf dem Markt ist. Dem Mittel traut der Konzern viel zu – bis zu zwei Milliarden Euro Umsatz. Auf der Bilanzpressekonferenz Anfang dieses Jahres prognostizierte Konzernchef Marijn Dekkers, dass Xarelto dieses Ziel um das Jahr 2018 erreichen wird. Ein bisschen sieht sich Perzborn als Pionierin. Sie war eine der ersten Laborleiterinnen in der Pharmaforschung. Für Xarelto bekam sie den Deutschen Zukunftspreis.
Tief dunkelrot ist das Mittel „Prontosil“, das es in verschiedenen Darreichungsformen gab. Das Medikament war der Durchbruch bei Infektionskrankheiten. Domagk bekam dafür den Nobelpreis.
Im Bayer-Archiv steht der Anzug, den Domagk bei der Verleihung des Nobelpreises trug.