Leverkusen "Villa Zündfunke" sucht neuen Standort in Hitdorf

Leverkusen · Der Umbau des avisierten Gebäudes würde zu teuer, sagt der Verein. Nun wird ein städtisches Haus gesucht.

In Hitdorf muss die Stadtverwaltung neu planen. Die Bezirksvertreter haben zwar dem veränderten Ausbau der Hitdorfer Straße zugestimmt. Nun ist jedoch ein unerwartetes Problem aufgetreten: Der Vorstand des Vereins "Villa Zündfunke" hat der Stadt Leverkusen mitgeteilt, dass die Ansiedlung eines Bürgercafés samt Angeboten für Vereine, Gruppen und Bürger in der ehemaligen Zündholzfabrik an der Hitdorfer Straße 169 gestorben ist und ein Alternativstandort gesucht wird. Das Gebäude erfordere mehr Umbau- und Sanierungsarbeiten als erforderlich, daher sei die Umsetzung auf Dauer nicht wirtschaftlich.

"Wegen unüberbrückbarer Schwierigkeiten mit dem Eigentümer hat der Verein beschlossen, das Gelände aufzugeben und die Maßnahme an einem anderen Standort umzusetzen", berichtete Michael Molitor vom Büro des Oberbürgermeisters jetzt bei der Sondersitzung der Bezirksvertretung I zur Hitdorfer Straße. Erste Gespräche seien bereits anberaumt, hätten aber noch nicht stattgefunden. "Ziel ist es, das Projekt in einem städtischen Gebäude unterzubringen." Zugleich müsse geprüft werden, ob durch die neue Wendung Verträge gebrochen werden.

Das Problem: Die Fördermittel vom Land NRW wurden bereits bewilligt. 1,4 Millionen Euro sollte der Umbau des Gebäudes kosten, zehn Prozent davon hätte der Verein selbst tragen müssen. "Ist jetzt schon ein Teil des Geldes investiert worden und damit unwiederbringlich verloren?", wollten die Stadtteilpolitiker wissen. Und: "Hat die Stadt denn so schnell ein anderes Gebäude zur Verfügung?" Fragen, die die Stadtverwaltung noch nicht beantworten konnte.

Die Enttäuschung unter den Gremiumsmitgliedern war groß. "Das gesamte Integrierte Handlungskonzept Hitdorf ist doch um die Villa Zündfunke herum gebaut worden", sagt unter anderem Rüdiger Scholz (CDU). Erhardt Schoofs (Bürgerliste) erklärte, dass die neue Wendung sehr verwundere angesichts des Drucks, den die Stadtverwaltung in der Vergangenheit aufgebaut habe, damit die Bezirksvertreter ihre Bedenken zerstreuten und zugunsten der ehemaligen Zündholzfabrik entschieden. "Das Projekt muss jetzt auf jeden Fall in einem städtischen Gebäude angesiedelt werden, damit wir nicht wieder Fördermittel für ein privates Gebäude mobilisieren", sagte Andreas Eckloff.

Molitor versicherte, dass Oberbürgermeister Uwe Richrath nun das Thema zur Chefsache erklärt habe. "Wir haben alle ein Interesse daran, dass wir die angestoßenen Projekte in Hitdorf zügig umsetzen können." Er versprach, das Baudezernentin Andrea Deppe dem Gremium in seiner nächsten Sitzung Bericht erstatten werde. Schoofs ist derweil überzeugt: "Das Projekt kann jetzt nur noch in der Hitdorfer Stadthalle angesiedelt werden."

(sug)
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