Leverkusen Voigtslacher Wiesenfest: Spaß und Hilfe

Leverkusen · Dieses Jahr musste Rindenmulch her. "Weil es ständig so viel geregnet hat, und die ganze Wiese matschig war, haben wir zehn Kubikmeter Rindenmulch ausgebracht", sagt Ingrid Uebber. Sie ist Organisatorin, Urgestein und ein bisschen Mutti für Besucher und Helfer des Voigtslacher Wiesenfestes.

 Das Organisationsteam des Voigtslacher Wiesenfestes in Hitdorf: Die Familien engagieren sich für die Unterstützung der Kinderkrebshilfe.

Das Organisationsteam des Voigtslacher Wiesenfestes in Hitdorf: Die Familien engagieren sich für die Unterstützung der Kinderkrebshilfe.

Foto: Uwe Miserius

Bereits zum 17. Mal verwandelten sie und ihre rund 40 Helfer am Wochenende die Hitdorfer Wiese zum Dorffest. Wie jedes Jahr gehen die Erlöse des Festes vollständig an die Kinderkrebsklinik in Düsseldorf.

Die Idee, ein Fest zu veranstalten, liegt 17 Jahre zurück. "Die angeheirateten Männer hier im Dorf haben gesagt: 'Überall sind Feste, da müssen wir auch eines machen'", erinnert sich Uebber.

Natürlich sei das Ganze damals noch etwas kleiner gewesen, das Team um Ingrid Uebber hatte weniger Erfahrung. "Irgendjemand hat dann gesagt: 'Du backst doch gerne Kuchen'. Und so ging das immer weiter, bis genügend Sachen für ein Fest zusammen waren." Stolze 3700 Euro habe das erste Fest eingespielt, "es schlug ein wie eine Bombe", erinnert sich die Gründerin der Initiative. 105 000 Reinerlös haben die Festorganisatoren über die Jahre zusammengetragen. "Das Geld fließt immer in verschiedene Projekte für die Kinderkrebsklinik," betont Uebber. Dieses Jahr soll es einer Tumorimpfung zugute kommen. Die soll dem Immunsystem junger Krebspatienten helfen, selbst gegen die bösartigen Tumore vorzugehen. "Wir hätten natürlich auch einfach 100 Euro pro Pärchen spenden können", sagt Uebber. Aber das wäre zu leicht gewesen. "So haben wir noch Spaß bei der Sache und tun trotzdem etwas Gutes." Am Sonntag waren deshalb auch Klinikleiter Arnd Borkhard und Helmut Hermanns von der Elteninitiative der Klinik zu Gast.

Auf der Wiese unter einem großen Nußbaum standen Biertischgarnituren auf dem eigens herbeigeschafften Rindenmulch. In mehreren Zelten gab es Verpflegung zu sehr zivilen Preisen, der Duft von frisch Gegrilltem hing in der Luft. Tobias Schneider (18), Sonja Bücker (19) und André Grimmiger (18) hatten bereits die ersten Kölschstangen geleert. "Tobi sagte mir, es sei trinken für den guten Zweck", sagte Grimmiger. "Ich bin bisher auf jedem Fest gewesen, da bot es sich auch dieses Jahr an", ergänzte Schneider. Es mache einfach Spaß und diene ja der guten Sache. Ingrid Uebber organisierte derweil weiter. Jeweils 300 Besucher erwartete sie an beiden Tagen am Wochenende, außerdem stand der Abbau noch an. "Und wir müssen den ganzen Rindenmulch ja noch von der Wiese kratzen...", stöhnte sie.

(jim)
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