Leverkusen Darum schnitzen wir Kürbis-Laternen

Leverkusen · Einer irischen Legende entsprungen, gehören Kürbislaternen heutzutage fest zum 31. Oktober und zum Herbst dazu.

Viele greifen zu Messer und Kürbis, wenige kennen die schaurige Geschichte dahinter: Auch wenn es ursprünglich ein irischer Brauch ist, werden jedes Jahr vor Allerheiligen zu Halloween auch in Deutschland Kürbisse geschnitzt.

Im 19. Jahrhundert brachten irische Auswanderer ihr Brauchtum mit in die Vereinigten Staaten - dazu gehörte auch die Legende von Jack Oldfield. Der Trunkenbold und Betrüger soll kein angenehmer Zeitgenosse gewesen sein. Mit einer List fing er den Teufel und ließ ihn erst frei, als der schwor, ihm nie wieder in die Quere zu kommen. Jack O, wie er auch genannt wurde, war nach seinem Tod dazu verdammt, zwischen den Welten zu wandern. Jedoch erbarmte sich der Teufel und schenkte ihm eine Rübe und eine glühende Kohle aus der Hölle, damit er sich wärmen konnte und Licht im Dunkeln hatte. So liegt der Ursprung der Laternen eigentlich bei ausgehöhlten Rüben.

Da in den USA jedoch Kürbisse in rauen Mengen zur Verfügung standen, schnitzten die Iren in diese schaurigen Fratzen. Sie sollten den Hof beleuchten und böse Geister fernhalten. Der Brauch der "Jack O'Lantern" ist aber mittlerweile rund um die Welt verbreitet.

Groß und rund, klein und länglich, gelb, orange oder gestreift: Kürbisse gibt es in vielen Formen und Farben. "Man kann aus jedem Kürbis eine Laterne machen", sagt Angela Spanu. Sie betreibt mit Ehemann Antonio Spanu "Henry's Laden" an der Kölner Straße. Schnitzen lässt sich das Gemüse mit verschiedenen Utensilien - sowohl mit Küchen-Besteck als auch mit Spezial-Werkzeug. "Das Kürbis-Besteck ist nicht so scharf und lässt sich besser handhaben", sagt Spanu. Kürbisbesteck ließe sich jenseits der Saison zum Herstellen von Deko aus Früchten und Gemüse verwenden.

Der Kreativität sind beim Schnitzen keine Grenzen gesetzt. Viele entscheiden sich aber für den klassischen schaurigen Kopf mit der Fratze. Die ausgeschabten Kerne sind getrocknet eine beliebte Knabberei, das Fleisch kann zu Kürbissuppe verarbeitet werden. Manchmal gibt es auch Nachschub für den Garten: "Ich sammle die Kerne und setze sie ein", erzählt Spanu.

Für Samstag 29. Oktober, lädt "Henry's Laden" ab 11 Uhr zum Kürbisschnitzen ein. Anmeldungen unter Tel. 02171 7378520 sind erwünscht, damit genügend Kürbisse vorhanden sind. Am Ende der Veranstaltung werden das schönste und originellste Kürbisgesicht gekürt und der Künstler mit einem Gutschein für den Laden belohnt.

(juz)
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