Leverkusen Von Sonnenanbetern und Lebenswegen

Leverkusen · Unter dem Titel "open space" laden zwei Leverkusener Künstlerinnen zur intensiven Beschäftigung mit ihren Werken ein.

 Die Künstlerin Anna K. Matzek zeigt ein dreiteiliges Video, dass auch als Andenken an ihren verstorbenen Vater gedacht ist.

Die Künstlerin Anna K. Matzek zeigt ein dreiteiliges Video, dass auch als Andenken an ihren verstorbenen Vater gedacht ist.

Foto: UWE MISERIUS

Während des Museumsfestes am kommenden Sonntag im Schloss Morsbroich stellt der Kunstverein in den eigenen Räumen sein neues Ausstellungskonzept vor: "open space". Dabei zeigen in Zukunft Künstler für die Dauer eines Wochenendes ihre Arbeiten - konzentriert und kommentiert. "Zu Beginn dieser Reihe haben wir uns zwei Leverkusener Künstlerinnen ausgesucht", erzählt Susanne Wedewer-Pampus, die für das Projekt verantwortlich ist. "Wir wollen Künstlern die Gelegenheit geben, sich zu präsentieren, die sonst durch ein Raster fallen und selten beachtet werden".

Künftig soll der Blick auch auf die Arbeiten von Kreativen geworfen werden, die bereits schon einmal im Kunstverein ausgestellt haben. Die Werke würden sich verändern und sich weiterentwickeln, so dass es aufschlussreich zu werden verspreche, sie neu zu entdecken, sagt Wedewer-Pampus. Den Anfang bilden nun Werke der Leverkusener Künstlerinnen Katharina Meierjohann und Anna K. Matzek. Beide teilen sich im Künstlerbunker in der Karlstraße in Opladen ein Atelier und bestritten in diesem Jahr bereits die gemeinsame Ausstellung "Nicht, dass der Eindruck entsteht, man kennt sich." Katharina Meierjohann verweist mit ihren Werken "Geflechte" auf persönliche Verbindungen. Die Fadenzeichnungen auf Papier und Stoffen sowie Scans von Handtüchern sind als Reminisenz an ihre Lebenswege,-entwürfe und -entscheidungen gedacht. Auch für Anna K. Matzek geht es bei ihrer Installation "Requiem - ich habe die Sonne angebetet" um Verbindungen. Das Video, das als Triptychon (Dreiteiler) komponiert und in Andenken an ihren verstorbenen Vater entstanden ist, arbeitet den Satz "Ich habe die Sonne angebetet" auf. "Ich habe als Kind nie verstanden, was mein Vater damit meinte", erzählt die 34-jährige, die in Wuppertal Kunst studiert. Ständig hätte er die Sonne genutzt, um einen Moment zu Ruhen und Kraft zu tanken. Wie sie nun diesen Satz ihres Vaters interpretiert hat, zeigt sie am kommenden Wochenende audiovisuell im Schloss Morsbroich.

Die Eröffnung findet morgen, 26. August, um 19.30 Uhr in der Studiogalerie statt. Des Weiteren wird die Ausstellung am 27. und 28. August von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Am Sonntag führen um 14 Uhr die Künstlerinnen durch ihre Ausstellung.

(hawk)
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