Leverkusen Vor allem 16-Jährige suchen Hilfe beim Kinderschutzbund

Leverkusen · Die Geburt eines Kindes ist fraglos ein freudiges Ereignis. Zugleich kann ein Baby das ganze bisherige Leben auf den Kopf stellen. Krisen scheinen in manchen Familien unvermeidbar. Das ist der Punkt, an dem der Kinderschutzbund Leverkusen mit seinem Projekt "wellcome" ansetzt. Vor einem Jahr wurde die Aktion ins Leben gerufen, um junge Eltern gezielt in den ersten Monaten nach der Geburt zu unterstützen.

Damit aus der großen Freude über den neuen Erdenbürger kein Stress wird, verhelfen acht ehrenamtliche "wellcome"-Engel seither zu kleinen Pausen, in denen Eltern wieder Kraft schöpfen können. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Kinderschutzbundes erinnerte Vorsitzende Almuth Turkowski an diese Neuerung und zog erste positive Bilanz. Überaus gut angenommen wurde im Vorjahr auch die Babysprechstunde, die sich an Eltern mit Kindern bis drei Jahren richtet. Alleine 68 Beratungsgespräche wurden im Berichtsjahr geführt, elf Mal wurden Familien zu Hause besucht.

Bei der Telefonberatung kann jeder der 35 Mitarbeiter die gewünschten Dienstzeiten von zu Hause aus in die Listen eintragen. Fast 6300 Gespräche haben die Ehrenamtler von Januar bis Dezember 2014 entgegen genommen, 1200 Mal war weitergehende Hilfe gefragt. Kinder und Jugendliche, die nicht am Telefon über ihre Sorgen sprechen möchten, können diese auch schriftlich formulieren und mailen.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1230 Mails beim Kinderschutzbund bearbeitet. Das sind fast zehn Prozent aller eingehenden Mails deutschlandweit in dieser Hilfsorganisation. Die meisten Anfragen gehen im Übrigen von 16-jährigen Ratsuchenden ein, die über psychosoziale und gesundheitliche Probleme (37 Prozent), Sucht- oder selbstgefährdendes Verhalten (28,5 Prozent) sowie über Probleme in der Familie (28,5 Prozent) berichteten.

(gkf)
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