Leverkusen (Vor-) Weihnachtliche Töne beim Männerchor Bayer Leverkusen

Leverkusen · Mit sanften Glockentönen, vorsichtig angesetzten "don, don" eröffnete der Männerchor Bayer das diesjährige Weihnachtsprogramm, zu dem sich wieder drei Mal der Altenberger Dom füllte. In der kleinen Besetzung unter Leitung von Vizechorleiter Harald Jüngst wurden die Zuhörer mit wiegendem Wohlfühlsound und weich angesetzten Vokalen in vorweihnachtliche Stimmung versetzt.

Ohne diese durch störende Ansagen zu zerbrechen, wechselten die Dirigenten. Ulrich Jung übernahm die Gesamtleitung und Jüngst die wichtige Aufgabe, an der Orgel für bruchlose Übergänge zu sorgen, harmonisch in die A-cappella-Sätze einzuführen oder den Gesang zu begleiten.

Auch das Publikum hielt sich diszipliniert zurück, anstatt den Nachhall mit Zwischenapplaus abzuwürgen. Jedenfalls bis kurz vor Schluss. Nach dem stimmungsvollen "Jerusalem" war dann kein Halten mehr, da brach spontan der lange aufgesparte Beifall durch. Aber da war man auch schon im letzten Programmviertel mit lauter zugaben-tauglichen Stücken angekommen. Dazu gehören neben traditionellen Weihnachtsliedern wie das gepflegt vorgetragene "Süßer die Glocken nie klingen" unbedingt das Jerusalemlied. Den Solopart übernahm wieder Dietrich Kämmler mit vollem Bass, gewohnt andächtig und ein wenig sentimental. Für manchen Männerchor-Fan war hier der Höhepunkt im Programm "Weihnachten in der alten und neuen Welt" erreicht nach einem Medley mit englischen und amerikanischen Weihnachtsliedern.

Andere warteten noch sehnlichst auf die Männerchor-Bearbeitung des großen Halleluja-Chores aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Der Messias". Den hatten die Bayer-Sänger nicht zum ersten Mal im Gepäck, aber in diesem Jahr klang er besonders rund, überzeugend und sicher, inklusive des nicht gerade einfachen fugierten Mittelteils. Die würdige Klangfülle lag nicht zuletzt an der Begleitung durch das Kammerorchester "cento corde" der Leverkusener Musikschule.

Das war unter der Leitung von Klaus Müller, der bei den Vokalstücken in den zweiten Geigen mitspielte, auch mit reinen Instrumentalwerken zu hören. Ruhevolle und friedlich stimmende Festfreude gossen die jungen Musiker aus mit der Corelli-Pastorale aus dem Weihnachtskonzert schlechthin. Fein geführte Sologeigen und ein umsichtiges Orchester schufen da eine wundervolle Einheit. Ebenso beglückend war das anmutige Andante C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart mit der Solo-Flötistin Annika Tarnowsky. Das Publikum erwies sich ebenso als ziemlich sangesfreudig, und das nicht erst beim obligatorischen "O du fröhliche" - Abschluss. Das stimmte laut ein in die bekannten gemeinsamen Weihnachtslieder, von Chorstimmen verstärkt und im Satz vervollständigt.

(mkl)
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