Leverkusen Vorgeschmack auf Schulbesuch in Polen

Leverkusen · Die Zunge muss schon geschmeidig sein, damit das Wort "Tscheschtsch" flüssig gelingt. Im Polnischen wird es "Czesc" geschrieben und heißt sowohl "Hallo" als auch "Tschüss". Elf Zehntklässler der Marienschule Opladen trainierten es gestern mit Marius Flunt. Der Sprachanimateur war mit dem "Polen-Mobil" und Kollegin Carolina Ott zu dem Gymnasium gekommen, um die Mädchen auf ihren bevorstehenden Aufenthalt in Polen vorzubereiten. Vom 1. bis 8. April geht es für die 15- und 16-Jährigen im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Tarnow in Südpolen.

 Vorbereitung auf eine Reise zur Partnerschule in Polen: Elf Zehntklässler der Marienschule stimmen sich auch fachlich darauf ein.

Vorbereitung auf eine Reise zur Partnerschule in Polen: Elf Zehntklässler der Marienschule stimmen sich auch fachlich darauf ein.

Foto: Uwe Miserius

"Polen hat 123 Jahre nicht auf der Landkarte existiert", berichtet Carolina Ott. Das Land sei mehrfach zwischen Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt worden. Trotzdem habe die polnische Nation die Jahre 1795 bis 1918 auch ohne eigenen Staat überdauert. Dies sei vor allen den Dichtern zu verdanken. "Sie haben all die Jahre weiter auf Polnisch geschrieben, so dass die Sprache nicht in Vergessenheit geriet", erzählt die Polen-Mobil-Mitarbeiterin. Das Mobil ist ein Projekt des deutschen Polen-Instituts in Darmstadt und weiteren deutsch-polnischen Institutionen.

Seit 2003 unterhält die Marienschule einen Austausch mit dem Lyceum Adam Mickiewicz in Tarnow. Zwölf polnische Schülerinnen und zwei Lehrer waren im September 2016 für ein Projekt zur Evolution des Menschen nach Opladen gekommen. Nun steht der deutsche Gegenbesuch mit den Lehrern Dr. Matthias Nolte und Katrin Böhlefeld an, beides Biologielehrer an der Marienschule.

"Ich finde es interessant, die Kultur von Polen kennenzulernen", sagt Veronika (15). Die ersten Worte, die Marius Flunt mit ihnen trainiert habe, seien zwar schwer auszusprechen. "Aber das ist ok." Das meint Mitschülerin Hannah ebenfalls. "Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen", erklärt sie. Der Besuch in Tarnow sei auch eine kleine Auszeit von der Schule. "Ich war noch nie in Polen."

(sug)
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