Leverkusen Wahl: Hilft die FDP dem CDU-Bewerber Buchhorn?

Leverkusen · Ratsfrau Ballin-Meyer-Ahrens fordert in einem Antrag an den Parteitag, dass ihre Partei für den Oberbürgermeisterbewerber Buchhorn wirbt.

 Die FDP scheint den amtierenden Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn als Kandidaten für die kommende OB-Wahl unterstützen zu wollen.

Die FDP scheint den amtierenden Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn als Kandidaten für die kommende OB-Wahl unterstützen zu wollen.

Foto: privat

Langsam positionieren sich die Leverkusener Parteien zur anstehenden Wahl des Oberbürgermeisters im September. Opladen Plus hat dem Amtsinhaber Reinhard Buchhorn (CDU) schon die volle Unterstützung signalisiert. Dass sich der Leverkusener Stadtchef und die OP-Plus-Gruppe, die Buchhorn im Karneval schon mal närrisch jeck kritisierten, im realen Leben gut verstehen, zeigte sich am Rosenmontag: Buchhorn rollte auf dem Opladen Plus-Wagen durch die Straßen.

Die FDP könnte ebenfalls bald zum Unterstützerkreis des 68-jährigen Christdemokraten Bcuhhorn zählen. Die FDP--Gruppe im Leverkusener Stadtrat gehört zwar nicht mehr dem Bündnis mit der CDU-Fraktion an, aber die FDP-Ratspolitikerin Dr. Monika Ballin-Meyer-Ahrens fühlt sich zumindest dem CDU-Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn politisch näher als dem SPD-Kandidaten Uwe Richrath.

Freidemokratin Ballin-Meyer-Ahrens stellte für den FDP-Parteitag am 24. Februar diesen Antrag:

"Der Kreisverband Leverkusen der FDP verzichtet zur Oberbürgermeisterwahl im September 2015 auf die Aufstellung eines eigenen kandidaten und unterstützt den CDU-Kandidaten und derzeitigen Amtsinhaber Reinhard Buchhorn."

Dass die FDP keinen eigenen Bewerber ins Rennen schickt, erscheint der FDP-Ratsherrin aus taktischer Erwägung nur konsequent. Eine Profilierung für die nächste Kommunalwahl lasse sich nicht erwarten, da die Stadtrats- und Bezirksvertretungswahlen erst 2020 anstehen.

Ballin-Meyer-Ahrens sieht die Chancen eines FDP-Oberbürgermeisterkandidaten auch realistisch und schätzt den Gewinn von Stimmen als gering ein. In ihrer Antragsbegründung schreibt die FDP-Frau: "Aufwand und Ertragserwartung stehen in keinem vernünftigem Verhältnis."

Und die Kommunalpolitikerin denkt auch ans Geld: "Je weniger Kandidaten im Rennen um den Oberbürgermeisterposten stehen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden aussichtsreichsten Kandidaten (CDU oder SPD) bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielen kann und eine Stichwahl überflüssig wird." Eine solche Stichwahl sei ohnehin von geringem Wählerinteresse geprägt. Ballin-Meyer-Ahrens: "Außerdem werden durch die Vermeidung der Stichwahl die Finanzen der Stadt geschont."

Um städtische Gelder geht es auch in einem zweiten Antrag der FDP-Frau. Sie fordert den Bauverzicht für das Kölner Projekt "Archäologische Zone/Jüdisches Museum". Die Kostens seien schon auf 61 Millionen Euro geschnellt. Deshalb gebe es einen neuen Entwurf, der aber vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) abgelehnt werde. Und warum kümmert sich die Leverkusener Volksvertreterin um eine Kölner Angelegenheit? Leverkusen zahle als "Mitgliedskommune" des LVR indirekt auch die Kosten für das Kölner Projekt mit. Dies dürfe so nicht sein, sagt die FDP-Frau.

(RP)
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