Leverkusen Warmes Essen statt Snack von der Tanke

Leverkusen · An der Montanus-Realschule hat der Schulcaterer wegen rückläufiger Nachfrage gekündigt. Der Elternverein sprang ein. Mit einem neuen Partner bietet er den Schülern einen Mittagstisch. Gesund und lecker soll es sein.

 Ein warmes Mittagessen für Monica (vorne) und Lea Su - Jennifer Twardon reicht es über die Theke. Nachdem der frühere Caterer abgesprungen war, hat der Elternverein eine neue Lösung gefunden.

Ein warmes Mittagessen für Monica (vorne) und Lea Su - Jennifer Twardon reicht es über die Theke. Nachdem der frühere Caterer abgesprungen war, hat der Elternverein eine neue Lösung gefunden.

Foto: Uwe Miserius

Für Monica ist es diesmal erneut ein kulinarischer Volltreffer: Die Dönertasche, die ihr in der Mensa der Montanus-Realschule über die Theke gereicht wird, gehört neben Nudeln und Fischstäbchen mit Kartoffelbrei zu den Lieblingsspeisen der Zehnjährigen. Entsprechend weiten sich ihre Augen, als sie am Tisch erstmals in die prall gefüllte Teigtasche beißt.

Vier Menüs zum Preis von 3,50 Euro (inklusive Salat und Dessert) stehen an diesem Mittag zur Wahl: Neben der Dönertasche, Nudeln mit Tomatensoße und einem Currywursttopf gibt es Seelachsfilet "Müllerin" - schließlich ist Aschermittwoch. Der Mittagstisch im großen Mensaraum der Schule kann sich sehen lassen und findet viele dankbare Abnehmer. Dass es nicht mehr so viele sind wie einige Schuljahre zuvor - von rund 700 Schülern sank die Zahl der kleinen Mittagsgäste von 50 auf etwa 25 - hatte dazu geführt, dass der Caterer, der die Schule mit warmen Mahlzeiten versorgte, absprang. Doch für den Elternverein war schnell klar: Die Kinder der Schule, die keinen Ganztag, aber eine Übermittagbetreuung anbietet, sollen weiter ein warmes Essen erhalten.

Gesagt, getan: Die vom Elternverein seit zehn Jahren mit großem Engagement geführte Cafeteria wurde räumlich und organisatorisch mit der Mensa zusammengelegt. Die beiden Minijobberinnen aus der Cafeteria, die über die Einnahmen des Brötchenverkaufs finanziert werden, helfen nun bei der Essensausgabe. Ein neuer Schulcaterer, "Uwe Nikut" aus Burscheid, liefert die Mahlzeiten kalt an, die dann in der Schule erwärmt werden.

"Wir wollen eben nicht, dass unsere Kinder mittags immer zu Aral rennen", sagt Schulleiter Ferdinand Brüggemann-Sina, und der Pädagoge weiß, dass der Konkurrenz von "Tanke" und Imbissstand nur der widersteht, der was Leckeres auf den Tisch bekommt. Dass Geschmack und Gesundheit dabei kein Widerspruch sein müssen, davon ist Sarah Berger überzeugt. Sie arbeitet als Ökotrophologin für den neuen Caterer und nennt etwa die "Fit-Pizza" als Beispiel. Kalorienarm und ballaststoffreich sei sie - "die 30 Prozent Vollkorn schmeckt man nicht heraus", sagt die Fachfrau für Ernährungsfragen. Und ihre Kollegin Renate Palumbo ergänzt: "Es braucht eben einen Mittelweg zwischen dem, was Schüler lockt, und einem gesunden Angebot."

Die Mission ist offenbar gelungen: Monica und ihre gleichaltrige Freundin Lea Su sind auf dem besten Weg, ihre Teller restlos leer zu putzen. "Zuhause schmeckt es mir auch gut", sagt Lea Su und pickt lächelnd in ihren Salat. "Aber mit meiner Schulfreundin zu essen, ist noch schöner."

Schulleiter Brüggemann-Sina hofft nun, dass das neue Mensa-Angebot mit tatkräftiger Unterstützung des Elternvereins noch weiteren Zulauf erhält. Dass Essen gut schmecken kann und zudem auch gesund ist, das werde selbstverständlich auch im Unterricht, etwa in Hauswirtschaftskunde besprochen.

(bu)
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