Adventstürchen Warten auf - den Einsatz beim Gipfel

Leverkusen · Polizeisprecher Richard Barz gewann als Nachtschicht-Kollege besondere Einblicke.

 Kreativer aber friedlicher Protest: Demonstranten beim UN-Klimagipfel im November in Bonn.

Kreativer aber friedlicher Protest: Demonstranten beim UN-Klimagipfel im November in Bonn.

Foto: dpa/Kreispolizei

Rhein-Berg/Bonn Es war der längste Großeinsatz in der Geschichte der NRW- Polizei. Beamte aus dem ganzen Land sorgten zwei Wochen lang im November rund um die Uhr für den störungsfreien Verlauf der Weltklimakonferenz in Bonn. Mit dabei: Richard Barz - Sprecher der Kreispolizeibehörde Rhein-Berg - und seine Kollegin Sheila Behlert. Die beiden, die normalerweise vom Unfall in Leichlingen bis zum Drogendelikt Infos für lokale Medien zusammentragen und aufbereiten, mussten nun Journalisten aus 196 Nationen im Zuge der Unterstützung für die Bonner Polizei Rede und Antwort stehen.

 Unterstützte die Bonner Kollegen: Kreispolizeisprecher Richard Barz.

Unterstützte die Bonner Kollegen: Kreispolizeisprecher Richard Barz.

Foto: polizei

Barz hatte die Nachtschicht erwischt - und merkte sehr schnell, dass das Aufkommen an aktuellen Presseanfragen in einem sehr überschaubaren Rahmen blieb. Rund 80 Prozent seiner Einsatzzeit bestand aus Warten. Doch die gestaltete der erfahrene Polizist äußerst kreativ. "Es hat ja keiner gesagt, dass wir uns nicht vom Fleck bewegen dürfen", erinnert er sich. Also ging er "nach draußen zu den Einsatz-Leitern", um sich einen Überblick über das Geschehen auf der Straße zu machen und knüpfte dabei unaufgeregt Kontakte zu Kollegen aus anderen Dienststellen, "die ich sonst wohl nie kennengelernt hätte.

" Einblicke in die Arbeitsweisen der Kollegen, viele neue Eindrücke und Informationen - der Polizeisprecher denkt mit einem guten Gefühl an den Gipfel zurück: Sogar die Beförderung des ehemaligen Leverkusener Inspektionsleiters Hans-Dieter Husfeldt zum Polizeidirektor mitten im Einsatz erlebte er aus der Nähe. 60 Mitarbeiter des Bundesumweltministeriums hatten das Treffen über ein Jahr vorbereitet. 650 ehrenamtliche Helfer betreuten insgesamt 22.

000 Teilnehmer aus aller Welt. "Weil nach den unschönen Erfahrungen des G-20-Gipfels in Hamburg keiner genau wusste, wie hoch das Risiko für Ausschreitungen in Bonn sein würde, hatte natürlich auch die Polizei hier so viele Einsatzkräfte wie möglich zusammengezogen", schildert Richard Barz. Dass am Ende nichts passiert sei, ist für ihn und Sheila Behlert trotz vieler Überstunden "die vielleicht schönste Erkenntnis dieses Einsatzes".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort