Leverkusen Was tun, wenn die Schulter schmerzt?

Leverkusen · Die Schulter ist das beweglichste Kugelgelenk des menschlichen Körpers. Und das ist besonders anfällig für Verletzungen und Verschleiß.

 Chefarzt Dr. Ralf Decking und sein Team informierten im Remigius-Ärztezentrum über Schulterprobleme.

Chefarzt Dr. Ralf Decking und sein Team informierten im Remigius-Ärztezentrum über Schulterprobleme.

Foto: umi (Archiv)

Wenn die Schulter schmerzt, geht ein Teil der Lebensqualität verloren. Das wussten einige der etwa 30 Zuhörer, die zum Auftakt der fünfteiligen Vortragsreihe über Gelenkschmerzen in den Seminarraum des Remigius-Ärztezentrums gekommen waren, aus eigener Erfahrung. Doch ehe die Besucher den Medizinern ihr Leid klagen konnten, informierten Chefarzt Dr. Ralf Decking, Oberarzt Dr. Martin Wagner und deren Kollege Albulescu zunächst über diverse Krankheitsbilder, spezifische Beschwerden und mögliche Behandlungen. So viel steht fest: Erst am Ende, wenn konservative Therapien nicht mehr helfen, empfehlen Ärzte eine Operation. Und die ist dank des minimalinvasiven Eingriffs (Arthroskopie) im Allgemeinen leicht und ohne größere Nebenwirkungen zu verkraften.

"Das Schultergelenk wird durch Muskeln und Sehnen - die so genannte Rotatorenmanschette - in Position gehalten", erklärte Decking eingangs. Alle Muskeln und Sehnen würden nur im Zusammenspiel gut funktionieren. Komme es zu Störungen, gerate die gesunde Schulter aus dem Gleichgewicht. Das wiederum sei Ursache für Schmerzen. Grundsätzlich durchlaufe die Rotatorenmanschette einen normalen Alterungsprozess, Stabilität und Funktion der Schulter ließen mit zunehmendem Alter also nach. Eine Folge sei das Impingement-Syndrom, das auch als "Schulter-Enge" bezeichnet werde, informierte Wagner. "Wenn sich der Raum durch Verschleiß einengt, kann es zu Ablagerungen oder Entzündungen des Schleimbeutels kommen", sagte der Orthopäde. Das wiederum könne Abrisse der Schultersehnen und starke Schmerzen bedingen. Betroffene könnten den Arm kaum noch über Schulterhöhe heben. Typisch sei, wenn Patienten erklärten, sie könnten nicht mehr auf der Seite liegen.

Bei einer "Kalkschulter" sei der Krankheitsverlauf eher still und unauffällig, habe häufig jedoch eine lange Vorgeschichte, etwa durch Überlastung. Meist trete sie im Alter zwischen 35 und 50 Jahren auf, Frauen seien öfter betroffen als Männer. Die Erkrankung könne sich in Phasen entwickeln, die von Beschwerdefreiheit bis hin zu starken Schmerzen und Unbeweglichkeit oder Entzündungen im Schultergelenk reichten. Medikamente, Krankengymnastik oder Stoßwelle könnten helfen. Die Stoßwelle, räumte Wagner auf Nachfrage eines Mannes ein, sei allerdings kein Allheilmittel und kein Garant für Beschwerdefreiheit.

Fortgesetzt wird die Reihe "Patientenforum" am Mittwoch, 21. Februar, 18 Uhr. Dann dreht sich im Ärztezentrum alles um die "Hüfte".

(gkf)
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