Das wichtigste aus ihrer Sicht: "Keine Archivalien haben Schaden genommen." Die Notfallbox, die dem Archiv 2012 vom Landschaftsverband Rheinland für Notfälle mit Wasser- oder Feuerschaden zur Verfügung gestellt wurde, habe man "unberührt lassen können", erklärt John. Aufgefallen war der Schaden bereits am Sonntag einem Passanten an dem denkmalgeschützten einstigen Landratsamt am Landrat-Trimborn-Platz in Opladen, in dem das Archiv seit 1977 untergebracht ist.

Die Gebäudewirtschaft der Stadtverwaltung habe den Schaden in Augenschein genommen. Es handele sich offenbar um eine undichte Stelle an den Wasserleitungen im zentralen Teil des Gebäudes, bis gestern war die exakte Austrittsstelle noch nicht lokalisiert. John: "Das werden wir in den nächsten Tagen mit Fachleuten angehen." Bis auf weiteres sei die Herrentoilette daher derzeit nicht benutzbar.

Zur Schadenshöhe könne sie keine Angaben machen, erklärte John. Marc Adomat, in seiner Doppelfunktion als Kulturdezernent und kommissarischer Leiter der KulturStadtLev für das Stadtarchiv verantwortlich, sieht den Schaden gelassen: "Das ist eine kleinere Sache, alles in Ordnung." Er geht davon aus, dass die Versicherung den Schaden übernehmen werde.

Ob das derzeitige Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit dem Wasserschaden womöglich doch noch Schäden zum Beispiel durch Schimmel an Archivbeständen nach sich ziehen könne, glaubt John nicht: "Das Wetter ist natürlich Mist, aber mit Entfeuchtern haben wir die Lage im Griff." Die Öffnungszeiten würden von dem Schaden vorerst nicht beeinträchtigt, nur für den Fall, dass notwendige Arbeiten größeren Lärm und Schmutz verursachen, hielte man es sich offen, das Archiv für kurze Zeit außerplanmäßig zu schließen.

Das alte Landratsamt wurde vor 100 Jahren fertiggestellt, erst Ende Juni feierte man mit einem "Tag der offenen Tür" doppeltes Jubiläum: 100 Jahre Landratsamt und 50 Jahre Stadtarchiv. Die älteste Urkunde im Stadtarchiv stammt nach Auskunft der Webseite aus dem Jahr 1264.