Leverkusen Wegweiser für Nutzer der neuen Bibliothek

Leverkusen · Suchend blickt eine junge Frau von einem Regal zum anderen. "Wo sind denn die Reiseführer?", erkundigt sie sich schließlich.

 Im neuen Lernbereich der Stadtbibliothek lässt es sich gut und konzentriert auch mit den elektronischen Hilfen studieren.

Im neuen Lernbereich der Stadtbibliothek lässt es sich gut und konzentriert auch mit den elektronischen Hilfen studieren.

Foto: Ralph Matzerath

Und sie ist offenbar nicht die einzige Stammkundin, die am ersten Öffnungstag nach zweiwöchiger Schließung zielstrebig die Stadtbibliothek in der Rathausgalerie betritt und dann irritiert stoppt. Hier hat sich manches verändert, genau genommen haben sämtliche Medien neue Plätze.

Regelmäßige Besucher fühlen sich an die Situation im Supermarkt erinnert, wo häufiger umgeräumt wird, um die Kunden länger im Geschäft zu halten. Hier allerdings steckt ein Konzept dahinter, das sich am veränderten Nutzer- und Ausleihverhalten orientiert. Lernen hält bekanntlich fit, in der Stadtbibliothek auch körperlich. Dort muss man direkt die Treppe hinaufsteigen, denn alles, was man dazu braucht, befindet sich nun auf der ersten Etage. Neben Schüler-Lernhilfen und dem gesamten Sachbuchbestand, der nach Fachgebieten sortiert ist, stehen hier auch die Ratgeber für Sport und Freizeit von Gartenbüchern bis Handarbeitsanleitungen.

Dort hat man nicht nur die Bücher umsortiert, sondern auch Regale verschoben, so dass ein ganzer Selbstlernbereich mit Einzelplätzen samt Steckdose und Gruppentischen entstanden ist. Die Möbel waren vorher über das ganze Haus verteilt und sind deswegen kaum aufgefallen. Aber in jüngster Zeit kamen immer häufiger halbe Schulklassen, um sich in Gruppen auf Klausuren oder Abiprüfungen vorzubereiten. Die belegten dann nicht nur das Schülerzentrum, das um ein Smartboard bereichert wurde, sondern auch diverse Sitzgruppen. Jetzt ist alles an einem Ort, und bald werden auch noch Trennwände geliefert, die für störungsfreies Nebeneinander sorgen sollen. Daneben sind die PC-Plätze eingerichtet. Es gibt einen neuen Farbdrucker und neuerdings auch WLAN im ganzen Haus und für jedermann kostenfrei zugänglich.

Die Belletristik ist im Gegenzug nach unten gewandet. Und die fremdsprachige Literatur steht jetzt im Eingangsbereich. Das soll die Hemmschwelle senken für ausländische Besucher. Alle, die nicht krank oder in Urlaub waren, haben in den letzten 14 Tagen aus- und eingeräumt, sortiert und Regale abgewischt. Zehn bis 15 Mitarbeiter täglich, sagt Leiterin Lucia Werder. Außerdem hätten drei Techniker aus dem Forum geholfen. Die schraubten beispielsweise an die freien Wände weiße Leisten, auf denen nun einzelne Medien besonders präsentiert werden können. Außerdem richteten sie die Regale in geraden Reihen aus und versetzten die Böden. Jetzt muss sich niemand mehr zu tief bücken. "Wir werden alle älter, nicht nur die Nutze, sondern auch unsere Mitarbeiter", sagt Werder.

Beim obersten Brett wurde an der kleinsten Mitarbeiterin Maß genommen. Die Höhenanpassung stand schon lange auf der Agenda, jetzt war die Gelegenheit günstig, weil man sowieso jedes Buch in die Hand nehmen musste. Die Hauptstelle der Stadtbibliothek ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Raumplan auf der homepage www.stadtbibliothek-leverkusen.de

(mkl)
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