Leverkusen "Weltenbummler"-Haus für Flüchtlingskinder

Leverkusen · Das Diakonische Werk bietet an der Alten Landstraße in Küppersteg jetzt eine Einrichtung zur Betreuung von Flüchtlingskindern an. Die Mädchen und Jungen sollen spielerisch an die neue Sprache herangeführt werden.

Die neue Einrichtung für Flüchtlingskinder wird durch das Team Lena Grünewald, Lisa Wieseler und Jennifer Schley sowie Koordinatorin und Sozialpädagogin Britta Weise (2.v.l.) geführt.

Die neue Einrichtung für Flüchtlingskinder wird durch das Team Lena Grünewald, Lisa Wieseler und Jennifer Schley sowie Koordinatorin und Sozialpädagogin Britta Weise (2.v.l.) geführt.

Foto: Uwe Miserius

Die jüngste Einrichtung für Kinder des Diakonischen Werkes in Leverkusen wurde gestern offiziell eingeweiht: Hans Höroldt, Leiter des Werkes und Diakoniepfarrer, präsentierte mit den vier Mitarbeiterinnen das Projekt Großtagespflege "Weltenbummler". Weil die vorhandenen Kita-Plätze in Leverkusen nicht ausreichen, um den Bedarf der Flüchtlingsfamilien zu decken, dürfen seit Oktober neun Kinder, vor allem aus den Unterkünften in der Görres- und in der Josefstraße, in dem ehemaligen Ausweichgebäude der evangelischen Kindertagesstätte auf der Alten Landstraße in Küppersteg spielen, toben und basteln. "Vor allem aber können sie hier regelmäßig hin- und zur Ruhe kommen", sagte Höroldt bei der Eröffnung.

Spielerisch sollen sie an den neuen Kulturkreis in Deutschland und die Sprache herangeführt werden und eine beständige Gemeinschaft mit einem strukturierten Tagesablauf erleben. Betreut werden sie dabei von den Erzieherinnen Lena Grünewald, Lisa Wieseler und Jennifer Schley, Koordinatorin und Sozialpädagogin Britta Weise bietet derweil in einem offenen Café den Eltern Rat und Hilfe. Geplant ist eine Betreuungszeit täglich von 9 bis 15 Uhr.

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Die Mitarbeiter des interkulturellen Kompetenzzentrums sprechen die Eltern in den Flüchtlingsunterkünften an, um sie auf das Angebot aufmerksam zu machen. Um die sprachlichen Barrieren zu überwinden, erhält das "Weltenbummler"-Team Unterstützung von ehrenamtlichen Muttersprachlern. "Wir haben hier eine Weltkarte aufgehängt, auf der man sehr gut erkennen kann, woher die Kinder und ihre Familien kommen", sagte Britta Weise. Derzeit sind Afghanistan, Iran, Irak und die Ukraine markiert. Doch obwohl viele von ihnen wahrscheinlich eine schwere Zeit auf der Flucht hinter sich haben, gestaltet sich die Arbeit mit den Kindern äußerst unkompliziert. "Ich muss zugeben, dass ich das ganz anders erwartet hatte", sagte Lena Grünewald. "Aber Kinder sind halt Kinder. Sie sind zugänglich, neugierig und spielen gern." Ihnen Sprache und die Kultur zu vermitteln, sei ausgesprochen spannend. Da die "Weltenbummler" das Außengelände des angrenzenden Familienzentrums mitnutzen, bekommen sie dafür zudem sehr schnell Kontakt zu gleichaltrigen Kindern.

(inbo)
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