Leverkusen Wenn Putzen zur Schatzsuche wird

Leverkusen · Eine fast komplette Küche, ein leerer Spielautomat - bei der Putzaktion "Wir für unsere Stadt" wurde schon allerhand Skurriles aus Gebüsch und Flüssen gezogen. Heute startet die 16. Auflage. Mitmachen ist noch möglich.

Birgit Conrad zählt derzeit zu den glücklichsten Leverkusenern. Sagt sie selbst und schiebt hinterher, warum das so ist: Bis Mittwochabend hatte sie 8134 Teilnehmer auf der Anmeldeliste für den Leverkusener Putztag "Wir für unsere Stadt", besser Putztage, denn die starten heute und dauern bis Sonntag.

"Rekord ist das noch nicht ganz", sagt Conrad. "2006 herrschte irgendwie im ganzen Land Aufräumstimmung: Da haben 8500 Leverkusener bei der Aktion mitgemacht." So viele könnten es noch werden, wenn sich heute noch Spätzünder bei Conrad melden, die am Wochenende mit anpacken wollen. Und ein bisschen ist die Großreinemachaktion auch wie eine Schatzsuche. Birgit Conrad erinnert sich an Funde, die Schmunzeln bis Kopfschütteln machen. "Es wurden schon sehr abstruse Dinge gefunden, zum Beispiel ein leerer Spielautomat und eine fast komplette Küche", erzählt Organisatorin Conrad.

Auch pikantere Funde kann sie nennen: " Ehrenamtler im Neulandpark haben Säcke mit alten Tischdecken gefunden. Darin steckte aber noch mehr: etliches Sexspielzeug. Die Ehrenamtler haben sich damals köstlich über den Fund amüsiert". Öfter als diese Besonderheiten kommen zum Beispiel Fahrräder in der Dhünn oder der Wupper vor. "Auf die Idee muss man erstmal kommen, sein Rad in einem Fluss zu entsorgen."

Für die 16. Auflage der Putzteufel-Aktion in der Stadt haben sich bisher viele Vereine, Kitas und Schulen angemeldet, aber auch die Politik und die Stadt selbst: Die CDU Quettingen will rund um die Maurinusquelle für Ordnung sorgen, die FPD an den Wupperwiesen, der Fachbereich Soziales pflanzt Blumen am Königsberger Platz, Baudezernentin Andrea Deppe schließt sich den Ehernamtlern des Neulandparks an und macht das Rheinufer bis zur A1 Brücke sauber, der Oberbürgermeister packt rund ums Rathaus bis zum Rhein an. Die Handballerinnen der Werkselfen räumen am Silbersee auf, das Chempark-Nachbarschaftsbüro säubert die Friedrich-Ebert-Straße. Auch viele Privatpersonen haben sich schon angemeldet, um zu den mehreren Tonnen Unrat, die bei den Aktionen jeweils zusammenkommen, mit aufgesammeltem Müll beizutragen. "Wer sich jetzt noch entschließt, am Wochenende mitzumachen, kann mich noch anrufen oder mir eine Mail schicken", betont Conrad. "Wir freuen uns über jeden, der noch mithelfen mag." Und dabei hilft, näher an die Rekordmarke von 2006 heranzurücken.

(RP)
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