Leverkusen Wenn während einer Operation der Strom ausfällt

Leverkusen · Die Leverkusener Krankenhäuser sind auf Stromausfälle vorbereitet. Der Ernstfall wird regelmäßig getestet.

 Patienten sind bei einem Stromausfall nicht in Gefahr.

Patienten sind bei einem Stromausfall nicht in Gefahr.

Foto: ST.-JOSEF-KRANKENHAUS (Archiv)

Es ist nicht lange her, dass im Opladener Remigius-Krankenhaus der Notfallplan greifen musste; das war im vergangenen Jahr. "Alles lief dank unserer Sicherheitsvorkehrungen reibungslos", sagt Cerstin Tschirner, Sprecherin der Einrichtung. Stromausfälle - für die meisten einfach nur ärgerlich, weil die Milch im Kühlschrank sauer wird. Oder das Internet nicht mehr funktioniert. Aber was ist das schon im Vergleich zu den Folgen, die drohen, wenn auch nur für kurze Zeit die Elektrizität im Operationssaal wegbricht?

Krankenhäuser sind in Deutschland deswegen per Gesetz verpflichtet, für den Fall eines Stromausfalls vorzusorgen. So steht es in der Krankenhaus-Bauverordnung, die auch den Betrieb der Einrichtungen regelt. Wörtlich heißt es darin: "Zur Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes (...) müssen die folgenden Einrichtungen (...) über eine sich selbsttätig innerhalb von 15 Sekunden einschaltende Ersatzstromversorgung für eine Dauer von mindestens 24 Stunden weiterbetrieben werden können."

Wie stellen Krankenhäuser das sicher? "Bei uns gibt es zwei Stromkreisläufe: einen normalen und den Notstromkreislauf", sagt Tschirner. "Auf unserem Gelände steht ein vorgewärmter Diesel, der bei Stromschwankungen innerhalb von Sekunden den Betrieb übernimmt. Das Gerät erkennt, wenn es Schwachstellen oder Schwankungen im Stromkreislauf gibt."

An dem Gerät hängen alle Instrumentarien, die für Menschen im Krankenhaus unmittelbar überlebenswichtig sind, zum Beispiel Beatmungsmaschinen. "In vielen Geräten sind Akkus. Damit sind wir doppelt abgesichert", sagt Tschirner. Treibstoff sei im Krankenhaus ausreichend vorhanden, um mehr als 24 Stunden für Strom zu sorgen. "Dann müssen wir nachbestellen", sagt Tschriner. "Aber meistens sind die Ausfälle ja schnell wieder behoben." Die Anlage auf dem Gelände des Remigius-Krankenhauses wird alle 14 Tage getestet.

Das Klinikum Leverkusen hat für die Notstromversorgung zwei Netzersatzgeneratoren, die mit Kraftstoff betriebenen Motoren angetrieben werden. Auch dort sind viele medizinische Geräte mit Akkus ausgestattet.

"Die Anlagen werden gemäß den Vorschriften und Richtlinien regelmäßig gewartet und getestet. Zusätzlich wird die Anlage alle drei Jahre durch einen unabhängigen Prüfsachverständigen inspiziert", sagt Bernd Burbach, Sprecher des Klinikums. "Ein Leistungstest mit Übernahme der angeschlossenen Verbraucher findet mindestens einmal im Monat statt."

Und wann trat im Klinikum zum letzten Mal der Ernstfall ein? "Zuletzt wurde die Ersatzstromversorgung vor zwei Monaten genutzt", sagt Burbach. Ursache war ein Leitungsdefekt an einer Mittelspannungsleitung.

(RP)
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