Leverkusen Wenn Zecke, Floh und Wurm Hund, Katze und Menschen quälen

Leverkusen · Viele Hunde, Katzen und andere Haustiere leiden gerade jetzt bei der warmen Witterung unter Parasiten. Diese machen nicht nur den Tieren, sondern auch den Menschen das Leben schwer und können Krankheiten auslösen.

 Das verflixte Jucken: Selbst bei bester Pflege werden Hunde von unangenehmem Ungeziefer befallen.

Das verflixte Jucken: Selbst bei bester Pflege werden Hunde von unangenehmem Ungeziefer befallen.

Foto: dpa

Deshalb sollte das folgende Ritual eigentlich für alle Hundebesitzer zum Alltag gehören: Nach dem Spazierengehen, gerade in Wäldern, Parks oder an Feldrändern, sollte der Hund nach Zecken abgesucht werden. Doch auch Katzen, die als Freigänger durch die Gegend streifen, oder Kaninchen, die im Garten leben, sollten von ihren Besitzern regelmäßig auf die lästigen Parasiten untersucht werden. Denn Zecken sind nicht nur schmerzhaft, sie können auch Krankheiten übertragen: auf die Tiere und auf Menschen. "Auch im Rheinland können Zecken die Borreliose auf Tiere und Menschen übertragen", erklärt der Mettmanner Tierarzt Dr. Martin Müschenich.

Eine Borreliose kann viele Symptome haben, es können die verschiedensten Krankheitszeichen von Hirnhautentzündung über starke Schmerzen bis hin zu Herzproblemen auftreten. Relativ häufig wird bei der Borreliose eine Gesichtslähmung beobachtet. Deshalb empfehlen Ärzte, sowohl für Mensch als auch für Tier, eine Impfung gegen die Borreliose. Zumindest bei Hunden ist eine Impfung möglich, bei anderen Tieren wie Katzen nicht. Wenn man an seinem Tier eine Zecke entdeckt, sollte man sie mit Hilfe einer Zeckenzange oder -karte entfernen. "Niemals sollte man die Zecke vorher abtöten, da sie dann um so mehr Erreger in die Wunde abgibt", betont Martin Müschenich. Vielmehr sollte man die Zecke vorsichtig drehen und herausziehen.

Anschließend ist eine genaue Beobachtung der Stelle wichtig. Wird sie rot oder wandert, dann spricht man von der sogenannten Wanderröte. Manchmal tritt auch Juckreiz auf oder die Stelle schwillt an. "Spätestens dann sollte man den Arzt aufsuchen, der Antibiotika einsetzen kann", sagt Müschenich.

Um generell den Befall mit Zecken zu vermeiden, empfiehlt der Tierarzt "Spot on-Medikamente" oder Tabletten. Diese verteilen sich im Blut des Tieres: Wenn eine Zecke zubeißt, stirbt sie. Ähnliche Medikamente zur Vorbeugung gibt es gegen andere Insekten wie Mücken oder Flöhe, die ebenfalls Krankheiten übertragen können.

Ein weiteres Ärgernis für Tiere, das sich auf Menschen auswirken kann, sind Würmer. "Gerade Hunde haben ihre Nasen ja überall und können so Wurmeier aufnehmen", erklärt Martin Müschenich. Diese schlüpfen dann im Hund, wandern durch den Körper, bis sie wieder im Darm landen, wo sie sich festbeißen und Eier legen, die dann ausgeschieden werden. Deshalb raten Tierärzte dringend, das Haustier alle drei Monate zu entwurmen. Zu den Würmern gehören auch die Bandwürmer, die Katzen und Hunde gleichermaßen befallen. Für den Menschen außerordentlich gefährlich kann der Fuchsbandwurm werden. Dieser Parasit verursacht Zysten in Leber und Gehirn, die faustgroß werden können.

(RP)
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