Leverkusen Wiefel und Fröhlen kandidieren für den Bauverein

Leverkusen · Der Name Wiefel ist mit der Geschichte des Opladener Bauvereins eng verbunden. Der 2001 verstorbene Opladener Bürgermeister Bruno Wiefel wirkte unter anderem als Vorstand in der Opladener Wohnungsgesellschaft. Jetzt will sich Neffe Marco Wiefel (44) im Gemeinnützigen Bauverein Opladen (GBO, 3000 Mitglieder) engagieren: "Ich kandidiere für den Aufsichtsrat", sagte der Journalist und gebürtige Opladener gestern im Rahmen eines Pressegesprächs. Auch der bisherige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Opladens Ex-Feuerwehrchef Wolfgang Fröhlen, stellt sich zur (Wieder-)Wahl.

Ungewöhnliche Vorstellung

Die Vorstellung der beiden Kandidaten schon knapp drei Wochen vor der Bauvereins-Mitgliederversammlung (19. Juni, 18 Uhr, Stadthalle Opladen) ist ungewöhnlich. Bisher wurden beim Bauverein neue Personalien, speziell Aufsichtsratskandidaten, meist erst auf der Versammlung und Minuten vor der Wahl aus dem Hut gezaubert. Das wurde von Kritikern auch als politisches Machtspiel gewertet. "Wir wollen Transparenz bieten und den Mitgliedern ermöglichen, sich in Ruhe über die Kandidaten zu informieren", sagte gestern Michael Schmidt, der Sprecher der Initiative "Zukunft Bauverein Opladen". Die Gruppe um Schmidt hatte sich vergangenes Jahr gebildet, als die Streitigkeiten im Bauverein den Höhepunkt erreichten. Geschäftsführer Bernd Fass kündigte deshalb sogar sein vorzeitiges Ausscheiden an. Die Initiative erzwang über eine Unterschriftenaktion mit den Bauvereinsmitgliedern eine außerordentliche Mitgliederversammlung, auf der die Querelen zwischen Aufsichtsrat (Vorsitzender Heinz-Gerd Bast) und Fass (Vertrag bis 2015) geklärt werden sollten. Der öffentliche Kampf wurde nicht nötig, weil sich die Bauvereinsspitzen auf eine "gute Zusammenarbeit" einigten.

Während bei dem in Opladen bekannten Wolfgang Fröhlen die Wiederwahl wahrscheinlich erscheint, ist sie bei Wiefel unsicher. Gegenkandidat wird Wolfgang Zollmarsch sein. Er sitzt schon im Aufsichtsrat und wolle sich auf jeden Fall zur Wiederwahl stellen, sagte gestern Vorsitzender Bast. Es könne aber auch sein, dass es weitere Kandidaten geben werde, meinte der SPD-Ratsherr.

Generationswechsel geplant

"Für uns ist Marco Wiefel ein Zeichen des Generationswechsels im Bauvereins-Aufsichtsrat", sagte Initiativsprecher Schmidt. "Unser Ziel ist es nicht, Krawall zu machen, sondern derzeit die Zukunft des Bauvereins mit Vorstand Bast zu sichern." In anderen Genossenschaften steht übrigens, dass Kandidaten vor den Versammlungen zu nennen sind. Die GBO wird dies möglicherweise auch in ihr Regelwerk schreiben, überlegte gestern Chef Fass.

(RP/url)
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