Maurice Winter Winter lächelt seine Kritiker mit Charme weg

Leverkusen · Bei ihrer Versammlung haben die CDU-Mitglieder den bisherigen Stadtverbandschef Maurice Winter bestätigt. Auf den 30-Jährigen entfielen 69 Ja-Stimmen, 27 votierten gegen ihn, acht enthielten sich (wir berichteten). Im Interview beleuchtet Winter sowohl das Ergebnis, als auch Attacken einzelner Vorstandskollegen gegen ihn.

 "Wir brauchen als Politik Rückmeldungen aus der Bevölkerung", sagt Maurice Winter. Deshalb geht er auch mit unpolitischen Veranstaltungen auf die Menschen zu.

"Wir brauchen als Politik Rückmeldungen aus der Bevölkerung", sagt Maurice Winter. Deshalb geht er auch mit unpolitischen Veranstaltungen auf die Menschen zu.

Foto: cdu

Sie sind mit deutlicher Mehrheit am Montagabend wiedergewählt worden, haben aber immerhin 27 Gegenstimmen bekommen, bei acht Enthaltungen. Wie bewerten Sie selbst das Ergebnis?

Winter Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Zum einen freue ich mich, dass die Mehrheit der Mitglieder den Kurs der bisherigen Arbeit des Vorstandes positiv bewerten und möchten, dass diese fortgeführt wird. Und zum anderen zeigt so ein ehrliches Ergebnis, dass es weiterhin Entwicklungspotenziale gibt, an denen man arbeiten kann.

Ihr Ansatz war immer, die Leichlinger CDU raus aus den Negativ-Schlagzeilen hin zu den Bürgern zu bringen. Wie haben Sie das angestellt - und glauben Sie, dass Ihnen das gelungen ist?

Winter Wir sind auf einem sehr guten Weg, welchen wir konsequent weitergehen müssen. Unsere Präsenz vor Ort hat deutlich zugenommen und gleichzeitig bieten wir immer wieder die Möglichkeit auch bei uns vorbei zu schauen. Wir brauchen als Politik Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Nur so erfahren wir tatsächlich wo die Probleme sind. Wir laden z.B. regelmäßig Vertreter von Vereinen und Institutionen zu uns in den Vorstand ein, um sie besser kennenzulernen und zu erfahren, was sie bewegt. Ein weiteres Beispiel ist unser Sommerfest, bei dem wir in den letzten beiden Jahren themenbezogene Ideenwände aufgestellt haben, auf denen die Besucher ihre Anregungen festhalten konnten.

Können Sie sich erklären, warum einzelne Mitglieder - sogar aus dem Vorstand - Ihnen gegenüber so aggressiv in der Versammlung aufgetreten sind, obwohl die Mitgliedermehrheit hinter Ihnen stand?

Winter Die CDU als Volkspartei lebt von unterschiedlichen Meinungen. Das ist sowohl eine Bereicherung, als auch auch große Herausforderung. Es ist schwierig immer alle unter einen Hut zu bekommen und so kann es auch schon einmal vorkommen, dass es etwas hitziger wird. Damit habe ich gelernt umzugehen. Mir persönlich ist es wichtig, dass man dabei immer den fairen Umgangston untereinander bewahrt, schließlich kämpfen wir alle für die gleiche Sache: eine nachhaltige und gute Politik für die Menschen zu gestalten.

Was haben Sie sich für ihre kommende Amtszeit vorgenommen?

Winter Zunächst gilt es im Superwahljahr 2017 Rainer Deppe, Dr. Hermann-Josef Tebroke und unseren designierten Landratskandidaten Stephan Santelmann zu unterstützen, damit dann die richtigen Weichen für unsere Region gestellt werden können. Für Leichlingen müssen nun einige strategische Entscheidungen getroffen werden, damit wir Leichlingen fit für die Zukunft machen. Die Entwicklung eines Leitbildes steht bevor. Mit den Fragestellungen zum Rathaus sowie zum Schwimmbad und der neuen Bewegung in der Innenstadtentwicklung stehen Projekte an, die unser Stadtbild wesentlich beeinflussen werden. Mit unserem vor kurzem vorgestellten Positionspapier zur Digitalisierung wollen wir maßgeblich mitwirken um Leichlingen als attraktiven Standort weiterzuentwickeln.

Haben Sie am Wahlabend trotz allem hin und her auch noch ein bisschen feiern können?

Winter Es war ein langer Abend, so dass wenig Zeit zum Feiern geblieben ist. Mit ein paar guten Freunden habe ich den Abend aber noch gemütlich ausklingen lassen.

(RP)
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