Streit um Vereinsgelände in Leverkusen "Wir brauchen die Fläche des Hundevereins"

Leverkusen · In Köln-Nippes entsteht ein neues ICE-Werk. Auf der Suche nach Ausgleichsflächen dafür ist die Bahn in Leverkusen fündig geworden. Die Fläche wird aber seit Jahren an einen Schäferhund-Verein verpachtet, der weichen müsste.

 Claus Schäfer - mit dem dreijährigen Rüden Leonidas - ist Vorsitzender des Hundevereins, der weichen soll.

Claus Schäfer - mit dem dreijährigen Rüden Leonidas - ist Vorsitzender des Hundevereins, der weichen soll.

Foto: Uwe Miserius

Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben dem Schäferhundverein Leverkusen-Küppersteg angeboten, den Pachtvertrag für das Vereinsgelände in Rheindorf an der Oderstraße für drei Monate zu verlängern. "Wir haben die Kündigung zunächst zum 30. November ausgesprochen, dem Verein aber im Februar mitgeteilt, dass es auch erst der 1. März 2018 sein könnte", berichtet ein Bahnsprecher.

Er bestätigt, dass das Gelände als Ausgleichsfläche für das neue ICE Werk in Köln-Nippes benötigt werde, um Natur- und Artenschutzmaßnahmen umzusetzen. Rechtlich sei alles korrekt abgelaufen. "Am 19. Februar 2015 wurde der Planfeststellungsbeschluss erteilt, veröffentlicht und in Leverkusen ausgelegt", sagt der Sprecher. Daraufhin habe es keinerlei Einwendungen seitens der Stadt oder des Vereins gegeben. Ebenso wenig nach der Auslage des rechtskräftigen Beschlusses am 18. Mai 2015.

Nach Gesprächen mit dem Schäferhundverein Anfang dieses Jahres habe die Bahn intern über die DB Immobilien noch einmal geprüft, ob es nicht doch eine andere zwölf Hektar große Ausgleichsfläche gebe. "Wir haben aber leider keine Alternative gefunden. Daher bleibt es dabei, dass wir die Ausgleichsfläche in Rheindorf brauchen."

Grundsätzlich wüssten die Pächter solcher Flächen, dass sie - unter Wahrung von Fristen - jederzeit die Kündigung erhalten könnten. "Der Mietzins ist deshalb auch sehr niedrig", erklärt der Bahnsprecher. Häufig seien solche Flächen an Kleingärtner verpachtet. "Für die Betroffenen ist die Kündigung natürlich trotzdem ärgerlich."

Allerdings sei gerade in Rheindorf neben der jetzt gekündigten Fläche ein weiterer Hundeverein ansässig. "Wir haben dem Schäferhundverein deshalb vorgeschlagen, sich doch mit diesem Verein zusammenzutun." Das Gebäude des Schäferhundvereins sei von der Kündigung nicht betroffen, weil es sich auf einer anderen Fläche befinde.

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort