Leverkusen Wird "Nacht"-Fußball-WM zum Zankapfel?
Leverkusen · Public Viewing könnte manchem Veranstalter in Leverkusen Probleme mit dem Ordnungsamt einbringen.
Laue Sommertage, fröhliche Gesichter auf den Straßen, so jubelten 2010 die Berichterstatter landauf, landab: "Hunderttausende haben sich auf den prallvollen Fan-Partys im ganzen Land am emotional aufgeladenen WM- Klassiker Deutschland gegen England in Südafrika begeistert", hieß es damals. "Das größte Fanfest in Deutschland war auf der Straße des 17. Juni in Berlin schon 30 Minuten vor dem Anpfiff mit rund 350.000 Menschen dicht. Auch Frankfurt und Dortmund schlossen vorzeitig."
Die Bilder sind den meisten fußballfans noch präsent, auch aus der Smidt-Arena in Leverkusen, wo beispielsweise Tausende das 4:0 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Argentinien feierten. Solche Bilder wünschen sich die Veranstalter auch für die diesjährige Fußball-WM in Brasilien. Zumindest öffnet der Sportpark die Arena für Spiele mit deutscher Beteiligung auch diesmal wieder zum Public Viewing.
Weit weniger lustig und stimmungsvoll könnte das Ganze jedoch für so manchen Gastwirt enden, der im Freien eine Leinwand oder Großbildschirme aufstellen will. Denn die Spiele auf dem südamerikanischen Kontinent reichen teils bis deutlich nach Mitternacht deutscher Zeit.
Die Stadt Leverkusen teilte auf Anfrage denn auch schon mit: "Die normalen Gaststätten werden es sich sicher nicht nehmen lassen, die Außengastronomie entsprechend zu nutzen." Die Veranstalter oder Gastwirte sollten allerdings deshalb, wie es im Landeserlass stehe, ab 22 Uhr die Veranstaltungen/Übertragungen "akustisch schlank" halten.
Soll heißen: keine lauten Blasinstrumente wie etwa Vuvuzelas oder Gasdruck-Fanfaren. Außerdem müsse das gesetzliche Gebot der Nachtruhe (je nach Ortslage zwischen 22 und 24 Uhr) beachtet werden.
"Der Fachbereich Recht und Ordnung wird Beschwerden natürlich nachgehen", kündigt die Stadt an. Angesichts der Anstoßzeiten dürfte da so mancher Konflikt vorprogrammiert sein..
