Leverkusen Zugausfall und defekte Anzeigen auf dem neuen Bahnsteig

Leverkusen · Auch nach der Freigabe des Bahnsteigs 1 Richtung Köln gab es für Bahnreisende in Opladen einiges zu schimpfen.

 Irgendwann kam gestern dann doch noch eine Bahn: Bahnreisende mussten am Mittag Geduld aufbringen auf dem kurz zuvor eröffneten Bahnsteig.

Irgendwann kam gestern dann doch noch eine Bahn: Bahnreisende mussten am Mittag Geduld aufbringen auf dem kurz zuvor eröffneten Bahnsteig.

Foto: Uwe Miserius

Der Wind pfeift durch die Bäume, die Luft ist lau. Leise und bedächtig schiebt sich der Aufzug am Bahnhof Opladen hoch - und wieder hinunter. Keinen Mucks gibt er von sich. Ebenso wie die Menschen, die mittags auf dem seit gestern eröffneten Bahnsteig 1 Richtung Köln stehen. Eine wartende, größtenteils schweigende Menge hat sich eingefunden. Daran, dass bis vor kurzem auf dem provisorischen vorderen Teilstück Pendler auf ihre Bahnen warteten, erinnern nur noch überquellende Mülleimer. Auf der Bahnhofsbrücke fegt der ohnehin starke Wind nochmals schneller. Ein Güterzug rattert am Bahnhof vorbei und kreuzt die Schienen in beide Fahrtrichtungen.

Die Rolltreppen, die die Reisenden bequem auf den Bahnsteig und die Brücke bringen sollten, funktionieren nicht - auch die, die im Gegensatz zu ihrem Gegenüber weit genug von der Oberleitung entfernt ist, steht still. Schon über zehn Minuten Verspätung haben sich in Richtung Köln angesammelt, angeschlagen ist nichts, die Anzeige kaputt. "Ich komme von der Arbeit - und muss jetzt wieder arbeiten", schimpft der junge Marco Flügel, der in der Nähe der Bahnsteigkante steht und ohne allzu viel Hoffnung in die Ferne blickt. "Es kommen noch nicht einmal Durchsagen", merkt er an.

Seit Wochen schon seien die Anzeigen defekt, Züge kämen auf einem anderen Gleis als eigentlich geplant. "Dann kann man ja mal versuchen, Rentner so schnell über die Brücke zu kriegen", betont er, während der nächste Güterzug über die Gleise rasselt. Ein Fahrplan ist für die Menschen, die jetzt immer zahlreicher werden, nicht zu sehen. Er soll aber da sein: in einem überdachten Wartehäuschen am Ende des Steigs.

In einer kleinen Traube hat sich eine Gruppe junger Frauen versammelt. Eine von ihnen ist mit dem Rad da. Für sie ist der erhöhte Steig eine gute Sache, erleichtert er doch nun das Hineinbringen des Rads in den Zug. Vorher habe sie ihr Gefährt zwar in den Zug heben können, für alte Menschen sei das jedoch ungleich schwerer. "Es könnte noch fahrradfreundlicher sein", sagt sie. Solange die Aufzüge nur unregelmäßig fahren, sei eine schmale Schiene neben der Treppe erstrebenswert. Durch die könne das Rad leichter die Treppen hinunter und herauf geschoben werden.

Unterdessen macht die Runde, der Zug um 12.46 Uhr sei ausgefallen, in Leichlingen sei das angeschlagen gewesen - das ist in Opladen offenbar nicht möglich. Zum Glück aus Sicht der Wartenden nähert sich jetzt nach über 30 Minuten der Regionalexpress 7. Bisher waren nur Güterzüge und die Regionalbahn nach Wuppertal in den Bahnhof eingefahren.

(RP)
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