Leverkusen Zugpläne für das Abstellgleis

Leverkusen · Eine direkte Zugverbindung von Opladen nach Düsseldorf droht am Geld zu scheitern.

 Die Schere zwischen der Fahrgastnachfrage und den Rahmenbedingungen in Schienen-Nahverkehr droht weiter auseinander zu klaffen.

Die Schere zwischen der Fahrgastnachfrage und den Rahmenbedingungen in Schienen-Nahverkehr droht weiter auseinander zu klaffen.

Foto: Uwe miserius (archiv)

Der Wunsch, eine direkte Zugverbindung von Opladen nach Düsseldorf zu schaffen, wird wohl auf absehbare Zeit erst einmal auf einem Abstellgleis landen. Dies geht zumindest aus grundsätzlichen Äußerungen der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) hervor, die für Planung, Organisation und Ausgestaltung des Schienenpersonennahverkehrs in der Region zuständig ist.

Dorthin hatte die Stadt Leverkusen einen Antrag des Ratsbündnisses aus CDU, Grünen und Opladen Plus weitergeleitet, in dem bemängelt wird, bisher gebe es zwar drei Varianten, mit dem Zug nach Düsseldorf zu gelangen, aber alle nur mit Umsteigen. Und bei allen sei die Umsteigezeit mit lediglich drei Minuten äußerst knapp bemessen.

Der NVR solle deshalb prüfen, ob ein Ausbau der Schienenstrecke zwischen Opladen und Hilden möglich sei, "mit dem Ziel, einen Flügelbetrieb der bestehenden S 1 von Düsseldorf nach Solingen einzurichten, so dass ein Teil der S-Bahn von Hilden direkt nach Opladen fährt". Das Bündnis schätzt die Reisezeit auf 25 umsteigefreie Minuten.

Doch bevor das Signal für diese Idee auf Grün gestellt werden kann, müssten überregional einige Weichen anders gestellt werden, wie ein NVR-Sprecher gestern betonte: "Wir haben bislang nicht einmal genug finanzielle Mittel, um einen Park-and-Ride-Parkplatz bauen zu können", sagte er. Gleichzeitig gebe es etwa 150 Projekte in der Warteschleife, die als sinnvoll und wünschenswert eingeschätzt worden seien. Die Entscheidung über den Schienen-Personennahverkehr-Bedarfsplan trifft letztlich das Land. Das kämpfe zurzeit jedoch darum, bei der Zuteilung von Bundesmitteln einen höheren Anteil zu bekommen als bisher: "Gleichzeitig kämpfen auch wir in der Region Rheinland darum, gegenüber den anderen Regionen nicht weiter finanziell benachteiligt zu werden", erläuterte der Sprecher.

Man stehe vor der Situation, dass einerseits die Fahrgastzahlen weiter anstiegen - gleichzeitig würden die finanziellen und betrieblichen Rahmenbedingungen aber immer schwieriger: "Die Schere zwischen der Fahrgastnachfrage und diesen Rahmenbedingungen droht weiter auseinander zu klaffen."

Vor diesem Hintergrund ist die Idee des Bündnisses zwar charmant, dürfte jedoch nicht so schnell Fahrt aufnehmen.

Insgesamt bietet der neue Nahverkehrsplan für Leverkusen aber mehrere Verbesserungen:

Bereits umgesetzt

- Zur Entlastung der Strecke Köln - Leverkusen - Düsseldorf wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 eine zusätzliche stündliche Linie RE 6a von Düsseldorf über Neuss und Köln zum Flughafen Köln/Bonn eingerichtet.

- Die Linien RE 7 mit Halt in Opladen und RB 48 (Schlebusch, Opladen) werden von "National Express" betrieben. Die Fahrzeuge mit besseren fahrdynamischen Eigenschaften und 160 km/h sollen zur Verbesserung der Pünktlichkeit beitragen

Vorgesehen:

- Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll nach 2025 den Nahverkehr prägen. Er sieht für Leverkusen vier verschiedene RRX-Linien vor, die teilweise außerhalb des Rhein-Ruhr-Korridors zu anderen wichtigen Städten in NRW und nach Rheinland-Pfalz durchgebunden werden.

(RP)
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