Leverkusen Zukunft der Kaimauer Hitdorf ist völlig offen

Leverkusen · Fakt ist: Unter der Kaimauer am Hitdorfer Yachthafen rostet das Fundament aus Spundwänden weg. Offen ist: Wann wird alles saniert?

Eigentlich war gestern am Hitdorfer Hafen alles wie immer, wenn da nicht diese Sperr- und Verbotsschilder wären: Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht dürfen den Bereich vor der Kaimauer nicht mehr befahren, die Nutzung des Hafenkrans zum Heben von Schiffen ist dauerhaft verboten. Erst müsse die Anlage saniert werden, bevor über eine Änderung nachgedacht werden könne, betonte Marion Lucas, Leiterin des städtischen Fachbereichs Liegenschaften (Wir berichteten gestern).

Die Stadt Leverkusen hat den Hafenbereich gepachtet. Eigentümer ist der Bund. Spannend ist: Wer führt die Sanierung durch und wer bezahlt das Ganze? Eine Antwort kann Marion Lukas derzeit nicht geben. "Wir führen jetzt Gespräche mit allen Beteiligten", sagte sie und meinte auf Nachfrage unserer Redaktion, ob Kosten auf die Stadt zukommen, nur: "Ja." In welchem Umfang die Stadt beteiligt wird, ob Land und Bund die Sanierung bezahlen, ob die Stadt als Pächterin auch die Wiederherstellung der Sicherheit regeln muss, wie eine neue Kaimauer aussehen wird, ob es überhaupt eine neue Mauer geben wird, all dies blieb gestern offen. Ziel soll es sein, im Rahmen der Hitdorfer Stadtteilerneuerung auch den Hafen zu attraktivieren.

Marion Lukas, Leiterin Fachbereich Liegenschaften.

Marion Lukas, Leiterin Fachbereich Liegenschaften.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Grund für die harten Sperrmaßnahmen: Die punktuelle Belastung des Bodens vor der Kaimauer durch den Kran, wenn ein bis zu fünf Tonnen schweres Boot am Ausleger hängt, könnte zu Absenkungen und zu weiteren Schäden an der maroden Beton-Kaimauer führen, bestätigte gestern vor Ort Wolfgang Herwig, Leiter der städtischen Technischen Betriebe. Im schlimmsten Fall könnte der Kran umkippen. "Die Fachleute garantieren uns keine Standsicherheit der Mauer mehr", sagte Herwig. Umfallen kann die vier Meter hohe Wand aus den Jahren 1911 und ca. 1960 nicht, sie ist im Boden verankert, sagt Herwig. Aber die Wand kann nach unten durchsacken, dann besteht die Gefahr, dass Betonteile weggesprengt werden. Den Marineclub (12 Mitglieder) trifft das Kranverbot hart: Die Kosten von 5000 Euro pro Jahr wurden bisher durch Bootskranungen finanziert.

(RP)
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