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Leverkusen/Leichlingen Zum Jubiläum: RP verlost "Motzkuh"-Bücher

Leverkusen/Leichlingen · "Nein, das zieh ich nicht an, das ist doof!" schreit Lisa und schleudert die Hose unter das Bett. Lisa ist drei und hat wie die meisten Gleichaltrigen ihren eigenen Kopf. Willkommen in der Trotzphase, eine anstrengende Zeit, sowohl für Lisa als auch für ihre Eltern. Die Leichlinger Kinderbuchautorin Annette Langen erinnert sich noch gut an die Jahre, als ihre eigenen Kinder das durchlebten. Damals erfand sie die "Motzkuh", ein winziges giftgrünes Tier mit blauen Flecken, das fliegen kann und Wutanfälle auslöst. Im Jahr 2000 erschien ihr Bilderbuch "Die kleine Motzkuh", in diesem Herbst wird es 15 Jahre alt.

Seit der Veröffentlichung hat die Motzkuh unzählige Familien durch die Trotzphase begleitet. Es hat vielen geholfen mit dem familienerprobten Trick, Motz- und Trotzanfälle der Zwei- bis Vierjährigen positiv umzulenken. "Die Motzkuh mit ihren kurzen Texten war eines meiner schwierigsten Bücher", bekennt die Autorin. "Mir war es wichtig, dass das Kind nicht sein Gesicht verliert, dass es die tiefe Sicherheit hat, geliebt zu werden." Trotz Wutanfall, Geschrei und Verweigerung. Deswegen projizierte sie die Schuld auf das kleine Ungeheuer, das übrigens als kleine Fingerpuppe im Bilderbuch steckt. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass inmitten eines heftigen Trotzanfalls keine Grundsatzdiskussion hilft, sondern ein kleiner Trick oder eine Ablenkung die Situation entschärfen können."

Zum Beispiel mit dem Kind nach der Motzkuh, alternativ auch Quengelmonster oder Meckerschaf zu suchen und den Störenfried auszuschimpfen, meint Annette Langen. Erst viel später habe sie erfahren, dass es in der Psychologie für diese Verlagerung von Gefühlen den Fachbegriff "Externalisierung" gibt.

"Dass Kinder ihr Gesicht wahren können, finde ich besonders wichtig" bestätigt Iris Anand, gelernte Erzieherin und Referentin für pädagogische Fragen in der Katholischen Familienbildungsstätte Leverkusen. Kinder dürften nicht vorgeführt werden. Und sie brauchen eine Möglichkeit, ihre Wut auszuleben. Bei ihren eigenen Kindern hat die vierfache Mutter eine hässliche Sackleinenpuppe, den "Wutschel", eingeführt, den der Wüterich mit aller Kraft in die Ecke pfeffern durfte. Das habe nicht bei allen gleich gut funktioniert, Kinder reagieren eben unterschiedlich. "Kinder trotzen da, wo sie sich sicher fühlen und ganz selten draußen bei Fremden", erklärt sie. Eben dort, wo man die Sau rauslassen kann und dennoch geliebt wird. "Das Trotzalter ist eine wichtige Phase, in der die Grenzen ausgelotet werden müssen", sagt Iris Anand. Wichtig sei dabei, dass Eltern feste Grenzen setzen, denn das gebe dem Kind Sicherheit. Trotzpotenzial habe übrigens jeder Mensch. Bei kleinen Kindern sei es wichtig, Brücken zu bauen. Wenn ein Kind beispielsweise absichtlich etwas auf die Erde wirft und die Mutter verlangt "Heb es auf!", geht das im Moment gar nicht. Ein Machtkampf wäre demütigend ginge mit Gesichtsverlust aus. Besser sei es, Alternativen zu bieten. Entweder: Ich gehe raus, dann kannst du es ja aufheben. Oder: Ich muss noch fegen; machst du das für mich, dann hebe ich es jetzt für dich auf.

Verlosung Die Rheinische Post verlost heute zwischen 12 und 12.15 Uhr unter Tel. 02171 4009-10 drei signierte Bilderbücher "Die kleine Motzkuh" von Annette Langen.

(mkl)
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