Leverkusen Zwei Hausbands sorgten für Stimmung pur

Das Sessionsmotto "Hetdörp wunderbar, och em 2 x 11ten Johr" ist so etwas wie eine Lebenseinstellung der Hitdorfer. Denn feiern können und wollen die Menschen im Rheinörtchen auf jeden Fall. Und wenn dann gar die örtliche Karnevalsgesellschaft namens Hetdörper Mädche un Junge ihr jeckes 22-jähriges Jubiläum feiert, gibt erst recht kein Halten mehr.

Drei Tage lang ging es deshalb im HMJ-Festzelt richtig rund. Den musikalischen Auftakt machte am Freitagabend ein Konzert mit der Hitdorfer "Hausband" Mainstream, die die Festgäste unter anderem mit kölschen Hits schon einmal auf "Betriebstemperatur" brachte, bevor Köbes Underground, die "Hausband" der Kölner Stunksitzung, die Bühne betrat und für Begeisterungsstürme sorgte. Egal, ob im Kostüm der "Toten Lederhosen", als Böösch in einer Autowaschanlage, als Baumarkt-Kapelle oder traditionellem Musikzug auf Nachwuchssuche: Das zieht immer beim Publikum, das begeistert mitgeht, wenn Frontmann Ecki Pieper die ersten Töne zu den kölschen Cover-Versionen von aktuellen Hits anstimmt - und in Sekundenschnelle in das dazu passende Kostüm schlüpft. "Die Jungs sind gut", meinte auch Horst Dormann (77), der das Geschehen auf der Bühne amüsiert verfolgte. Dann erzählte er, dass er vor 22 Jahren in seiner Küche "bei einer Flasche Bier" mit Walter Gerhards die Hetdörper Mädche un Junge gegründet hat. Christel Schmickler (75) hatte sich schon vorher zur Musik von Mainstream im Gang warm getanzt. Sie wohnt seit 50 Jahren in Hitdorf, kommt aus der "verbotenen Stadt" (Düsseldorf, d. Red.) und gesteht: "Ich kenn' Köbes Underground nicht. Aber das is' doch egal. Da jeht mer trotzdem hin". Tony Badaru von der Prinzengarde Monheim war ebenfalls gekommen. Er ist seit mehr als 20 Jahren "jeck" und kennt Köbes Underground von seinen regelmäßigen Besuchen der Stunksitzung.

Auch eine Abordnung der "Jecken Hetdörper Königsallee" war vertreten. So ist Renate Wirtz von Anfang an dabei. Die "Königsallee" befindet sich übrigens an der Ringstraße, wo damals der erste Hahnenkönig wohnte. Rund 30 Leute gehören zum Clübchen. Das Ehrenmitglied ist 84 Jahre alt und das jüngste Mitglied acht Jahre.

(mw)
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