Meerbusch 14 süße Hundewelpen auf einen Streich

Meerbusch · Bloodhound-Hundedame Bonny aus Meerbusch gelang der ganz große Wurf: Sie brachte rund doppelt so viele Welpen zur Welt, als es für die Rasse üblich ist. Besitzerin Katja Kiesner und ihre Helfer haben nun alle Hände voll zu tun.

 Dies ist nur die erste Hälfte des rekordverdächtigen Wurfs von Hundedame Bonny. Sie hat gleich 14 Welpen auf einmal zur Welt gebracht.

Dies ist nur die erste Hälfte des rekordverdächtigen Wurfs von Hundedame Bonny. Sie hat gleich 14 Welpen auf einmal zur Welt gebracht.

Foto: Dackweiler, Ulli

"Wo ist die dicke Bertha? Wo ist mein Liebling?", ruft Katja Kiesner. Die 53 Jahre alte Büdericherin sitzt mitten in einem Meer aus rund fünf Wochen alten Hundebabys. Die Welpen von Bonny und Jacko sind kaum zu bändigen. Die einen balgen sich, andere klettern übereinander, um neugierig ihre Umgebung zu erkunden.

Und zwar insgesamt 14 Stück. Rekordverdächtig, zumal es der erste Wurf der 2,5 Jahre alten Hündin ist. Zwar sind es bei größeren Rassen oftmals mehr Welpen als bei kleineren, jedoch sind 14 Stück völlig außergewöhnlich. Nach fünf Wochen ist das Ärgste nun überstanden. Alle Hunde sind wohlauf, was auch alles andere als selbstverständlich ist. Doch die vergangenen Wochen waren Schwerstarbeit.

 Auf Kuschelkurs: Bertha, Struppi, Rambo, Elvis, Bruno, Lilly, Hugo, Jackie, Kate, Dirk, Lina, Sam, Annie und Pünktchen sind rund fünf Wochen alt. Mit jeweils rund 400 bis 500 Gramm kamen die Bloodhount-Welpen auf die Welt. Nun suchen Besitzerin Katja Kiesner (links) und Freundin Natalie Preis jeweils ein neues Zuhause für die Hunde. Im Hintergrund: Die stolzen Hunde-Eltern Bonny (links) und Jacko.

Auf Kuschelkurs: Bertha, Struppi, Rambo, Elvis, Bruno, Lilly, Hugo, Jackie, Kate, Dirk, Lina, Sam, Annie und Pünktchen sind rund fünf Wochen alt. Mit jeweils rund 400 bis 500 Gramm kamen die Bloodhount-Welpen auf die Welt. Nun suchen Besitzerin Katja Kiesner (links) und Freundin Natalie Preis jeweils ein neues Zuhause für die Hunde. Im Hintergrund: Die stolzen Hunde-Eltern Bonny (links) und Jacko.

Foto: Ulli Dackweiler

"Ich hatte Hilfe durch meine Nachbarin, zwei Freunde und zudem habe ich noch eine Gehilfin eingestellt. Alleine wäre das nicht zu bewältigen gewesen", sagt Kiesner. "Wir haben uns schichtweise rund um die Uhr abgewechselt, um die Welpen zu versorgen." Denn Hündin Bonny hat nur acht Zitzen und somit auch nicht genug Milch um alle ihre Babys zu füttern. "Wir haben die Hunde regelmäßig gewogen und die schwächsten von ihnen mit der Flasche zunächst alle zwei, dann alle drei Stunden zugefüttert", erläutert Natali Preis. "Nach kurzer Zeit wurde es Bonny zuviel, die Kleinen zu säugen. So haben wir dann alle 14 mit der Flasche gefüttert." Und zwar rund um die Uhr. Nachbarin Ingeborg Sternitzke hatte dabei ihr ganz eigenes Rezept. "Sie hat jedem Hund, den sie gefüttert hat, währenddessen eine Geschichte erzählt", sagt Kiesner. "Das hat ihnen gut gefallen."

Seit wenigen Tagen sind die Bloodhound-Welpen nun an feste Nahrung gewöhnt. Wenn Kiesner mit den sieben Fressnäpfen kommt, machen sich die nun wohlgenährten Jungtiere sofort darüber her. Mittlerweile benötigen sie auch nur noch drei bis vier Mahlzeiten am Tag. Langsam kehrt etwas mehr Ruhe in das Büdericher Wohnhaus ein. Allerdings benötigen die Hunde noch viel Zuneigung. Und Kiesner muss wachsam sein, denn die Kleinen sind gerissen. Gestern büxten die jungen Hunde aus. "Sie haben eine Räuberleiter gebildet und sind so über die Absperrung geklettert", sagt Kiesner. Im Vorgarten angekommen, gelang es ihnen, durch einen breiten Spalt im Zaun bis auf die Straße zu kommen. "Dort hat sie zum Glück der gerade angekommene Postbote entdeckt und wieder eingefangen", sagt die 53 Jahre alte Büdericherin erleichtert.

In den nächsten Tagen sollen die jungen Hunde aus ihrem Kellerraum, den Karl-Heinz Hannemann zu einem kleinen Gehege umfunktioniert hat, in den Garten ziehen. "In einem Teil des großen Gartens steht ein rund acht mal acht Quadratmeter großes Holzhaus mit einem Carport. Dort werde ich ein Außengehege anbauen, so dass sich die Welpen auch auf der Wiese austoben können", erzählt der Bekannte von Kiesner. Es ist die vierte Unterbringung, die er für die jungen Hunde baut. Die ersten Tage verbrachten die Welpen in einer Geburtskiste im Haus, danach wurde ein größeres Gehege in der Garage geschaffen. Aktuell leben die Welpen in einem Kellerraum, der mit Linoleum ausgelegt wurde.

Dass es letztlich 14 Welpen geworden sind, davon sind Katja Kiesner und Freundin Natali Preis bei der Geburt überrascht worden. "Zunächst hatte der Arzt von fünf bis sieben Welpen gesprochen. Dann korrigierte er sich auf zwölf", sagt Kiesner. Los ging es während eines Fernsehabends. Mitten im Spielfilm kam das erste Hundebaby zur Welt, stündlich folgten die Geschwister von Bertha, der Erstgeborenen. Morgens waren dann zwölf Welpen geboren. Kiesner, Preis und die Hebamme waren völlig erschöpft, dachten aber, dass es geschafft sei. "Mittags folgten dann Nummer 13 und 14", sagt Preis.

Nun sind die Freundinnen auf der Suche nach einem neuen Zuhause für die Hunde. Nur die "dicke Bertha", die möchte Katja Kiesner am liebsten behalten.

(RP)
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