Meerbusch 180 Läufer am Start für den guten Zweck

Meerbusch · Erst der Hilfsgedanke macht es möglich: Zu Silvester schließen sich die Läufer von vier Sportvereinen zusammen und organisieren einen gemeinsamen Volkslauf, um Geld für die Meerbuscher Flüchtlingshilfe zu sammeln

 Auf drei unterschiedlichen Strecken ging es für die 180 Läufer am Silvester-Vormittag durch Strümp. Bei diesem Lauf kamen 2566 Euro Spenden zusammen.

Auf drei unterschiedlichen Strecken ging es für die 180 Läufer am Silvester-Vormittag durch Strümp. Bei diesem Lauf kamen 2566 Euro Spenden zusammen.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

180 Läufer kamen am Silvestervormittag am Fousnantplatz in Strümp zusammen, um an diesem ersten gemeinsamen Lauf teilzunehmen. Den Startschuss übernahm Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Am Nachmittag stand dann das Spendenergebnis, das der Lank-Latumer Karsten Wellnitz, der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert, verkündet: "2566 Euro sind zusammengekommen. Das ist viel mehr, als wir alle erwartet hatten." Der Verein "Meerbusch hilft", der sich um die vielen Belange der Flüchtlinge kümmert, kann das Geld gut gebrauchen, will davon Materialien für den Deutschunterricht und Kinderspielzeug kaufen.

 Auch Mahmod, Mohamad Ali, Majed, Wassim und Mohamad (v.l.) liefen mit durch ihre neue Heimat.

Auch Mahmod, Mohamad Ali, Majed, Wassim und Mohamad (v.l.) liefen mit durch ihre neue Heimat.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Die Strümper um Andreas Prothmann hatten sich spontan bereit erklärt, ihr Vereinsheim zu öffnen. "Das ist doch selbstverständlich, für eine solch tolle und sinnvolle Veranstaltung", sagte der zweite Vorsitzende des SSV, der mit weiteren Ehrenamtlichen half, die Sportler mit dem gespendeten Kuchen und Getränken zu versorgen. Zugang zu dem Buffet bekam jeder Läufer durch eine Spende. Monika Kelka vom Running-Team des TSV war begeistert: "Hier sieht man, wie Sport Menschen verbindet. Wir machen den Flüchtlingen deutlich, dass sie willkommen sind."

Zu einem bunten Volksfest mitten im Winter wurde der Lauf dadurch, dass neben den ambitionierten Sportlern auch einige Flüchtlinge und ganze Familien dabei waren. Die Syrer Wassim Abdallah und Mohamad Ali liefen mit, die bereits im Sommer gezeigt hatten, was sie sportlich draufhaben. Damals hatten sie mit der Mannschaft "Frieden für Syrien" den Mucki-Cup im Fußball gewonnen. Die Lanker Familie mit Jan und Vanessa Jürgens schloss sich mit ihren Kindern der Gruppe des Strümper Laufgruppen-Leiters Wolfgang Eirmbter an, die sich auf eine Runde über 30 Minuten machte. Max (9), Klara (6) und Franz (6) bewältigten die Runde ohne Schwierigkeiten und hatten danach noch genug Kraft, auf dem Kunstrasen neben dem Vereinsheim zu toben und mit den anderen Kindern Fußball zu spielen. "Ich hatte nur ein bisschen Seitenstiche, sonst hat es gut geklappt", sagte Max. Klaus Caspers und seine Söhne Leonhard (14) und Friedrich (13) wollen auch im nächsten Jahr dabei sein: "Das ist eine coole Sache, das hat Spaß gemacht", sagten sie. Mit dabei war auch die Osteratherin Christine Wahl, die Dagmar Schotter vom OTV in ihrem Rollstuhl über die Strecke schob. "Ich bin hier wegen der guten Sache", sagte sie.

Für jeden war bei diesem Lauf-Spektakel etwas dabei. So gab es eine Walking-Gruppe, die Paul Hoffmann über die Strecke führte. Etwas ambitionierter ging es auf den Distanzen über 60 und 90 Minuten zu. Monika Kelka und Stefan Lother waren die beiden Tempoläufer. Der frühere Marathon-Weltmeister Jochen Adomeit war dabei, ebenso die Handballer von Treudeutsch Lank mit 14 Damen und Herren aus den Seniorenmannschaften. Sie hatten sich extra für den Tag ein T-Shirt angefertigt.

Unter anderem nutzten Jan Verholen (1. Herren), Babette Schalley (1. Damen), Lisa Blum (2. Damen), Stephan Schlippes (2. Herren) und Elmar Gronsfeld (3. Herren) die Gelegenheit zu einer Extra-Trainingseinheit und einer Spende.

(RP)
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