Meerbusch 2012: Das Jahr der großen Pläne

Meerbusch · Ostara-Gelände, Haus Meer, Böhlersiedlung, Alter Bauhof: Bei einigen Meerbuscher-Dauerthemen tat sich 2012 Entscheidendes. In der Rückschau wird 2012 später einmal als das Jahr gelten, in dem in Meerbusch viel auf den Weg gebracht worden ist.

 Haus Meer: Ein Luxushotel mit 75 Zimmern könnte am Ort des gesprengten von-der-Leyen-Schlosses entstehen.

Haus Meer: Ein Luxushotel mit 75 Zimmern könnte am Ort des gesprengten von-der-Leyen-Schlosses entstehen.

Foto: Dackweiler

Ostara-Bebauung Der Rat hat mit seiner Mehrheit aus CDU/Grünen im März nach mehr als zehn Jahren Planungszeit für den Bau eines 4000 Quadratmeter großen Frischemarkts und rund 220 Wohnungen auf dem ehemaligen Ostara-Gelände in Osterath gestimmt. Die FDP hatte noch in letzter Minute mit drastischen Worten erfolglos versucht, einen Aufschub zu erreichen. FDP und SPD halten den Frischemarkt für überdimensioniert. CDU und Grüne gehen dagegen davon aus, dass in Osterath ein ökologisches Vorzeigeprojekt mit Solartechnologie, Blockheizkraftwerk und reduzierter Versiegelung entstehen werde. Vertreter des Investors Carat waren nach der Sitzung sichtlich zufrieden. Im kommenden Jahr sollen nun die ersten Arbeiten auf der riesigen Brachfläche beginnen.

 Böhlersiedlung: So könnte der große Parkplatz neben dem Abenteuerspielplatz am Frankenweg bebaut werden.

Böhlersiedlung: So könnte der große Parkplatz neben dem Abenteuerspielplatz am Frankenweg bebaut werden.

Foto: GWH

Haus Meer Eine Mehrheit aus CDU, Grünen und Zentrum begrüßt im November den Plan der Regent-Gruppe ausdrücklich, auf dem historischen Haus-Meer-Gelände ein Luxushotel mit 75 Zimmern zu errichten. Die Politik stellt dem Investor allerdings eine Reihe von Bedingungen. So soll mit den Denkmalbehörden im Vorhinein ein Konsens erzielt werden. Der Park und die oberirdischen Teile der Denkmäler sollen öffentlich zugänglich werden. Der circa 50 000 Quadratmeter große Park soll der Stadt Meerbusch übertragen werden. An den nötigen Sanierungen (etwa des Teehäuschens oder des Eiskellers) soll sich der Investor ebenso beteiligen wie an der Parkpflege. Auch bei der Verkehrserschließung des Geländes (also dem Bau einer neuen Straße durch die Immunitätsmauer) soll der Denkmalschutz beachtet werden.

Böhlersiedlung 110 neue, barrierefreie Wohnungen in sechs Gebäuden, 220 zusätzliche Parkplätze, ein grünes Parkband quer durch den Ortsteil und ein hochmoderner Kita-Neubau: Die Wohnungsgesellschaft GWH hat große Pläne für die Böhlersiedlung. Am Ende soll aus dem einstigen Arbeiter-Quartier der Ortsteil "Rheinblick" werden. Die alten Häuser, die den Charakter der Siedlung ausmachen, bleiben erhalten. Sie werden aber um moderne Gebäude ergänzt. GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger greift im August zur Verdeutlichung zu einem Bild aus der Automobilwelt: "Wir schrauben an den alten Golf einen neuen Kotflügel — das tut ihm schon mal gut." Die Politik nimmt das "ganzheitliche Konzept" trotz kleinerer Unstimmigkeiten äußerst wohlwollend zur Kenntnis.

Alter Bauhof Im März ließ die Stadt die Gebäude des alten Bauhofs in Büderich abreißen. Auf den mehr als 13 000 Quadratmetern soll ein neues Wohngebiet entstehen.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort