Meerbusch 2016 - ganz sportlich gesehen

Meerbusch · Für die Meerbuscher Sportvereine war das abgelaufene Jahr eines mit Höhen und Tiefen. Für die Fußballer startete es spektakulär, endete in den meisten Fällen aber eher ernüchternd. Die Handball-Damen des TuS Treudeutsch Lank triumphierten.

Meerbusch: 2016 - ganz sportlich gesehen
Foto: falk janning

Fußball Für Meerbuschs Fußballer startete das Jahr 2016 spektakulär, endete in den meisten Fällen aber eher ernüchternd. Bestes Beispiel ist Oberligist TSV Meerbusch. Der klassenhöchste Club der Stadt wurde im Sommer stolzer Tabellenachter - die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Der Start in die Saison 2016/17 ging dann aber gehörig in die Hose: Die Blau-Gelben, die wieder im oberen Drittel mitspielen wollten, mussten wegen Verletzungen auf eine Reihe von Leistungsträgern verzichten und kamen nicht in Fahrt. Vor allem der Ausfall des Mittelfeldspielers Johannes Walbaum, der wegen eines doppelten Bänderrisses noch kein Punktspiel absolvieren konnte, wog schwer. Erst im Oktober feierte der TSV den ersten Sieg. Es fiel ihm nicht leicht, sich damit abzufinden, dass es nach Jahren des steten Aufschwungs diesmal ausschließlich gegen den Abstieg geht. In höchster Not griff Trainer Robert Palikuca im Dezember schweren Herzens zum letzten Mittel und trat zurück, um vor den beiden entscheidenden Partien gegen den Tabellenvorletzten und das Schlusslicht neue Impulse zu setzen. Unter Wolfgang Jeschke holten die Meerbuscher in den letzten beiden Partien des Jahres vier Punkte und sind als Drittletzter wieder auf Tuchfühlung mit den Nichtabstiegsplätzen.

Aufstiege Das Jahr 2016 war auch ein Jahr der Aufstiege für Meerbuschs Kicker. Mit dem TSV Meerbusch II, dem FC Büderich und dem OSV Meerbusch gelang im Sommer gleich drei Teams der Sprung in die nächsthöhere Klasse. Der TSV Meerbusch II von Trainer Roberto Gambino, der das Jahr 2015 mit fünf Siegen beendet hatte, setzte seine Serie fort und blieb zwischen Februar und Juni ungeschlagen (zwölf Siege und drei Remis). Obwohl die Meerbuscher damit die beste Rückrunden-Mannschaft wurde, schafften sie es nicht auf den ersten Platz und mussten als Vizemeister in die Relegationsspiele um den Aufstieg. Durch ein 2:1 beim Dabringhausener TV und ein 3:0 gegen den ASV Süchteln schafften sie am 12. Juni dann den Sprung in die Landesliga. Der Start war ernüchternd, das Team kassierte gleich zwei Niederlagen, doch mit acht Siegen und einem Remis in den nächsten neun Partien schaffte es die Elf bis Oktober in die Spitzengruppe. Mit einem 3:1-Sieg gegen Velbert beendete der TSV II Mitte Dezember ein sensationelles Jahr und ging als Fünfter in die Winterpause.

 Raimund Schleszies blieb nur kurz als Trainer im Amt.

Raimund Schleszies blieb nur kurz als Trainer im Amt.

Foto: jan

A-Ligist FC Büderich gelang der direkte Wiederaufstieg nach dem Abstieg aus der Bezirksliga: Der Herbstmeister blieb auch zwischen Februar und Juni ungeschlagen, war in den Aufstiegsspielen gegen TuSA 06 klar die bessere Mannschaft und setzte sich in Hin- und Rückspiel mit 3:0 und 2:0 durch. Der Trainer musste dennoch gehen: Der Verein ersetzte Moulay Rhoulimi im Sommer durch Raimund Schleszies. Doch auch der 49-Jährige blieb nicht lange. Der Mönchengladbacher warf die Brocken bereits Ende Oktober nach der fünften Pleite in Folge in der Bezirksliga enttäuscht hin. Es folgte die erstaunliche Wende: Teammanager Dirk Hauswald hatte als Interimscoach die sportliche Verantwortung während der verbleibenden sechs Partien des Jahres und blieb unbesiegt (fünf Siege, ein Remis). Als Siebter und mit nur drei Zählern Rückstand zum Tabellenzweiten schnuppert die Elf wieder an den Aufstiegsplätzen.

Der OSV Meerbusch startete furios ins Jahr: Im März, April und Mai blieb er in zwölf Partien unbesiegt (zehn Siege, zwei Remis) und kletterte in die Spitzengruppe. Der Lohn: Platz drei, Relegation und Aufstieg. In der Bezirksliga hatten sie ab August aber nicht viel zu bestellen: Der OSV beendete das Jahr als Vorletzter mit neun Punkten Rückstand zum rettenden Ufer.

Der SSV Strümp startete mit einem deutlichen 4:1-Sieg beim 1. FC Mönchengladbach II ins Fußballjahr 2016. Da nur noch ein weiterer Erfolg dazukam, landete die Elf von Trainer Manfred Klausner auf Platz zwölf. Auch unter Nachfolger Stefan Poetters wurde es ab August nicht besser, doch im November und Dezember bekamen die Rothosen die Kurve und siegten sich aus dem Keller.

Handball Ein sensationelles Jahr war 2016 für die Damen-Mannschaft des TuS Treudeutsch Lank: Unter Trainer Michael Cisik beendeten die Blau-Weißen die Saison 2015/16 im April als Dritte in der Handball-Oberliga - die beste Platzierung aller Zeiten. Und seit September überbieten sie den Rekord sogar noch: In der laufenden Saison erreichten sie nach neun Siegen aus zwölf Partien den zweiten Platz. Eine Enttäuschung bot 2016 den Handball-Herren, die im April trotz fünf Aufstiegsplätze in der Verbandsliga nicht die Rückkehr in die Oberliga schafften und nur Sechster wurden. Dafür greifen sie in der aktuellen Spielzeit umso eindrucksvoller an: Im Dezember verabschiedeten sie sich als Tabellenführer in die Winterpause.

Fünfkampf Herausragend war die Leistung des Osterathers Christian Zillekens bei Olympia in Rio: Er schloss den Modernen Fünfkampf auf Platz 21 unter 36 Startern ab. Sein Ziel - ein Platz unter den besten Zehn - hat er verfehlt, dennoch war er nicht enttäuscht: "Es war ein unvergessliches Erlebnis."

(RP)
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