Interview: Das Wochenende 300 Nikoläuse zu sehen

Meerbusch · Eine Ausstellung im Alten Küsterhaus zeigt zahlreiche Nachbildungen.

 Monika Lennartz (li.) und Inge Sternemann haben die Ausstellung organisiert: Die linke Figur ist ein klassischer Weihnachtsmann mit Tannenbaum. Sein korpulenter Doppelgänger ist aus Reis-Stroh-Papier hergestellt.

Monika Lennartz (li.) und Inge Sternemann haben die Ausstellung organisiert: Die linke Figur ist ein klassischer Weihnachtsmann mit Tannenbaum. Sein korpulenter Doppelgänger ist aus Reis-Stroh-Papier hergestellt.

Foto: Ulli Dackweiler

Sinterklaas, Samichlaus, Kleeschen, Father Christmas oder Père Noel - Nikolaus hat viele Namen. Bis heute gilt als historisches Vorbild Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert als Bischof in der kleinasiatischen Region Lykien wirkte. Hinter der Figur stecke eine "wechselvolle Geschichte", sagt Inge Sternemann. Im Alten Küsterhaus in Büderich, Düsseldorfer Straße 6, erinnert sie mit der Ausstellung "Von St. Nikolaus zum Weihnachtsmann" an die vielfältigen Bräuche, Gestalten und Geschichten rund um Nikolaus und Weihnachtsmann. Vernissage ist am Samstag um 14.30 Uhr.

Mehr als 40 Leihgeber aus Meerbusch und der Region haben dazu beigetragen, dass die Organisatorin des Küsterhaus-Programms die Ausstellungsräume in eine spannende Weihnachtswelt verwandeln konnte: "Ich habe die vielen Einzelteile nicht gezählt", gesteht Sternemann. Das älteste Stück ist eine mit Nikolaus-Abbildungen bemalte Truhe aus dem 18. Jahrhundert. Die Anzahl der Figuren beläuft sich geschätzt auf 300. Da gibt es zum Beispiel den Bischof von Myra als lebensgroße Figur. Monika Lennartz hat sie mit Messgewand, Stola, Mitra und Stab ausgestattet. Lennartz wird die Ausstellung am Samstag eröffnen. Dann erfährt das Publikum etwas über den Weihnachtsmann mit Zwergen und Hirschen aus dem Erzgebirge (1900), das aus Watte geformte Väterchen Frost oder den Nikolaus als Schneekugel.

Ein Blickfang für Kleine wird wohl das Bild des rot-weißen Coca-Cola-Weihnachtsmannes sein, der in den 1920er-Jahren kreiert wurde. Für viele Kinder hat der Mann mit dickem Bauch und Pelzhaube die Bedeutung des Christkinds abgelöst: "Heute ist meistens der Weihnachtsmann der Gabenbringer", sagt Inge Sternemann.

Der Organisatorin wurden einige Schätze anvertraut: wie die Lindenholzplastik "St. Nikolaus" vom Meerbuscher Bildhauer Wilhelm Hable, Leihgabe der Pfarrei Hildegundis von Meer. Wie sich die Historie vom Heiligen Nikolaus verbreitet hat, zeigt eine bebilderte Landkarte. Für den 2. Dezember sind der Vortrag "Der Heilige Nikolaus" und für den 16. Dezember die Lesung "Sankt Nikolaus in Not" geplant. Bis zum 4. Januar ist die Ausstellung geöffnet: freitags und samstags von 16 Uhr und 18.30 Uhr, sonntags von 11 Uhr bis 13 Uhr. Sonderführungen sind unter Telefon 02132 76471 zu vereinbaren.

(mgö)
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