Meerbusch 92-Jährige Vermisste nach langer Suche entdeckt

Meerbusch · Es war eine lange Suche nach einer vermissten 92-jährigen Bewohnerin des Malteser-Stifts in Lank. Gestern Nachmittag, kurz nach 16 Uhr, ging diese Suche glücklich zu Ende. Die alte Dame war aufgrund von Zeugenaussagen, die sie unweit des Stifts gesehen hatten, wieder erkannt worden.

 In diesem Malteser-Stift lebt die Senioren, nach der gesucht wurde.

In diesem Malteser-Stift lebt die Senioren, nach der gesucht wurde.

Foto: mS

Die 92-Jährige war am Sonntag zuletzt um 15 Uhr im Stift am Wasserturm gesehen worden. Danach ist sie offenbar, wie schon häufiger, mit Hilfe ihres Rollators spazieren gegangen. "Wir haben ein offenes Haus", erklärt dazu Heimleiterin Elke Jahn-Engelbert. Auch die dementen Bewohner dürften sich relativ frei bewegen, würden nicht kontrolliert. Als die Seniorin dann aber nicht wiederkam, seien doch alle sehr nervös geworden. "Wir haben mehrfach alle Räume abgesucht, aber dann die Polizei um Hilfe gebeten."

Die Beamten setzten bei ihrer Suche am Sonntagabend auch einen Hubschrauber ein, der wiederum viele andere Lanker aufschreckte. Schnell sprach sich herum: Eine Bewohnerin aus dem Stift wird vermisst. Weil diese Frau häufiger im Ort spazieren geht und sogar schon mal den Weg bis Nierst geschafft hatte, war das schnell Gesprächsthema auch in den sozialen Netzwerken. In der Nacht brach die Polizei dann die Suche ab, setzte sie aber gestern am Morgen wieder fort. Wieder mit einem Hubschrauber, aber auch mit Suchhunden, die die Fährte der Vermissten aufnahmen. Die Feuerwehr unterstützte die Polizei dabei für mehrere Stunden. Vergeblich. Mehrere Beamten zeigten immer wieder ein Bild der weißhaarigen Seniorin in ihrer langen blauen Hose und mit einer auffälligen Narbe auf der Stirn und fragten, ob sie nicht doch irgendwo gesehen worden sei.

Im Laufe der Stunden machten sich auch die Mitarbeiter von Jahn-Engelbert - die immer wieder alle Räume im Stift absuchten - nun ernsthafte Sorgen. Alle erinnerten sich an einen ähnlichen Fall aus Strümp: Vor etwa anderthalb Jahren verschwand ein Mann aus einer anderen Einrichtung, von ihm fehlt bis heute jede Spur.

Um 16 Uhr dann die erlösende Nachricht: Passanten hatten aufgrund der intensiven Suche der Polizei mit dem Foto die Dame an der Stormstraße, etwa anderthalb Kilometer von ihrer Unterkunft entfernt, gesehen.

Die Lösung des rätselhaften Verschwindens: Sie hatte sich mit einer anderen Dame angefreundet und den Abend, die Nacht und den gestrigen Tag bei ihr in der Wohnung verbracht. "Offenbar haben sich die beiden verquatscht", erzählte Elke Jahn-Engelbert gestern Abend dann erleichtert.

Die Seniorin wurde erst einmal in ein nahes Krankenhaus gebracht, damit sie nach ihrem Ausflug untersucht werden konnte. Danach bezog sie aber wohlbehalten wieder ganz normal ihr Zimmer im Malteserstift.

(ak)
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