Meerbusch Abriegelung auf Probe - Deichtor erstmals seit 2012 geschlossen

Meerbusch · Deichverband und Feuerwehr proben Mensch und Material für den Ernstfall. Die Schließung ist eine Premiere seit der Fertigstellung des Deiches 2012.

 Den Ernstfall getestet: Feuerwehrleute und Deichverband gestern Abend bei einer Hochwasserschutzübung in Langst-Kierst.

Den Ernstfall getestet: Feuerwehrleute und Deichverband gestern Abend bei einer Hochwasserschutzübung in Langst-Kierst.

Foto: Ulli Dackweiler

Im Notfall kann es das Schlimmste verhindern - aber nur, wenn dann auch alles funktioniert. Deswegen hat der Deichverband Meerbusch-Lank gestern in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr aus Langst-Kierst und Lank eine Hochwasserschützübung am Deichtor in Langst Kierst durchgeführt. "Wenn es wirklich zu einem Hochwasser kommt, muss sichergestellt werden, dass Material und Personal bereit sind", sagt Matthias Unzeitig von der Stadtverwaltung.

Da alle anderen Einrichtungen am Deich wie der Schieber und sonstige Schließmechanismen jedes Jahr aufs Neue gewartet und bedient werden, wurde das Deichtor zuletzt im Jahr 2012 geschlossen. Damals wurden sämtliche Meerbuscher Rheindeiche mit einem Kostenaufwand von mehr als 40 Millionen Euro erneuert.

"Wir wollen jetzt überprüfen, ob alle eingelagerten Verschlussteile an Ort und Stelle beim Deichtor ineinander passen", sagt Unzeitig. Dazu wurden alle Teile aus dem Lager am Landhandel Bolten in Ilverich aufgeladen und zum Deichtor transportiert. Die Arbeiten sind dem Deichverband gesetzlich vorgegeben, um die Sicherheit und Funktion der Hochwasserschutzeinrichtungen zu gewährleisten.

Etwa 1,5 Stunden dauert es, bis das Tor komplett geschlossen ist. Das Schutztor ist 7,50 Meter breit, zunächst werden die beiden äußeren Abschnitte eingebaut. Erst zum Schluss kommt das mittlere Segment hinzu. Dann geht auch für die Autofahrer nichts mehr - auch gestern musste die Straße zeitweise gesperrt werden.

Das letzte Mal mit einem ernstzunehmenden Hochwasser konfrontiert wurde Meerbusch Mitte der 1990er Jahre, wie Unzeitig sagt. Das letzte Hochwasser mit schwerwiegenden Folgen liegt fast 100 Jahre zurück. 1920 brach der Deich im Bereich der Mühlenbach-Schleuse, das Hinterland wurde geflutet.

(lukra)
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