Meerbusch Aktiv gegen Herzschwäche

Meerbusch · Wenn das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen kann, spricht man von einer Herzschwäche. Vier Fachärzte gaben im Mataré-Gymnasium Auskunft über Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden.

 Carlos Correia de Freitas, Barbara Lüthen und Torsten Becker beim Herz-Seminar im Mataré-Gymnasium.

Carlos Correia de Freitas, Barbara Lüthen und Torsten Becker beim Herz-Seminar im Mataré-Gymnasium.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Eine chronische Herzschwäche beginnt meist schleichend - mit Atemnot beim Treppenstiegen, mit dem Gefühl, müde und abgeschlagen zu sein oder mit Wassereinlagerungen an Knöcheln oder Schienbeinen. Wie man eine Herzschwäche erkennt, wie man sie medikamentös oder operativ behandelt, und was man als Patient selber tun kann, erläuterten vier Experten vor rund 100 Zuhörern, die zum Herz-Seminar in das Mataré-Gymnasium nach Meerbusch gekommen waren.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die die Schirmherrschaft übernommen hatte, wartete mit alarmierenden Zahlen auf: "Ein schwaches Herz ist die häufigste Ursache, warum Patienten ins Krankenhaus müssen - in Deutschland waren es rund 450.000 im Jahr 2014", sagte sie. Insgesamt sind bis zu drei Millionen Menschen deutschlandweit von der Herzschwäche betroffen; rund 50.000 sterben jährlich daran. Grund genug für die Deutsche Herzstiftung, die bundesweiten Herzwochen unter das Motto "Das schwache Herz" zu stellen. Die Redaktion unserer Zeitung beteiligt sich zum elften Mal an der Aufklärungskampagne.

Bei der chronischen Herzschwäche handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um die Folge anderer Herzerkrankungen. "Ein zu hoher Blutdruck, die koronare Herzkrankheit oder ein vorausgegangener Infarkt können sie ebenso wie Herzklappen- oder Herzwanddefekte verursachen", sagte Torsten Becker, leitender Arzt am Neusser Lukaskrankenhaus. Ergebe sich beim Hausarzt ein Hinweis auf ein schwaches Herz, müsse der Verdacht beim Kardiologen oder im Krankenhaus abgeklärt werden, so der Experte weiter.

Anders sieht es bei einer akuten Herzschwäche aus, die binnen Minuten oder Stunden entsteht und mit Brustschmerzen und Luftnot bis hin zur Bewusstlosigkeit einhergehen kann. "Das ist ein Notfall. Wählen Sie sofort die 112", betonte Becker.

Barbara Lüthen, niedergelassene Kardiologin aus Neuss, erläuterte nicht nur, wie man eine Herzschwäche medikamentös behandeln kann, sondern nahm auch die Patienten in die Pflicht: "Ein gesunder Lebensstil halbiert das Risiko für ein schwaches Herz", sagte sie und appellierte an die Zuhörer, sich regelmäßig zu bewegen, weniger Fleisch, dafür mehr Fisch und Gemüse zu essen und das Rauchen aufzugeben. Noch eines war ihr wichtig: "Setzen Sie Ihre Medikamente nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt ab. Das könnte die Erkrankung verschlechtern."

Carlos Correia de Freitas, Oberarzt am "Lukas", stellte technische und operative Behandlungsmethoden von Bypass-Operationen bis hin zu Herzklappenrekonstruktionen vor.

Bereits eingangs hatte Professor Michael Haude, Chefarzt am "Lukas" und wissenschaftlicher Begleiter der Veranstaltungsreihe, die Deutsche Herzstiftung vorgestellt, die mit 100.500 Mitgliedern die größte Patientenorganisation auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

Weitere Veranstaltungen Dienstag, 6. Februar, im Forum des Albert-Einstein-Gymnasiums in Kaarst. Mittwoch, 28. Februar, in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, Dormagen. Mittwoch, 14. März, im Großer Sitzungssaal im Kreishaus des Rhein-Kreises Neuss. Beginn jeweils um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.herzstiftung.de

(RP)
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