Polieren, polieren und nochmals polieren. "Manchmal von morgens bis abends", erklärt Stefan Linke einen wesentlichen Teil seiner Arbeit als Restaurator. Wie wirkungsvoll diese per Hand ausgeführte Arbeit ist, zeigt er in den Ausstellungsräumen der Antiquitäten GmbH an der Moerser Straße 38 in Büderich. Dort stehen zwei Möbelstücke aus Nussbaum. An dem bereits aufwändig behandelten Schrank ist die Holzmaserung deutlich und glänzend sichtbar, während die unbehandelte Kommode ziemlich unscheinbar aussieht. Hier werden Stefan Linke und seine vier Mitarbeiter viele Stunden Arbeit hineinstecken: "In die komplette Restaurierung beispielsweise eines Sekretärs können, je nach Zustand, bis zu 100 Stunden investiert werden." Ein Teil der Möbelstücke - oft im Biedermeier-Stil -wird in der angrenzenden kleinen Werkstatt im Hinterhof aufgearbeitet. Ein weiterer Arbeitsraum plus Lager am Dülsweg gehört ebenfalls zum Fachbetrieb. Dort landen die Möbel, nachdem sie Linke an ihrem Standort in Augenschein genommen hat: "Wenn der Kunde mit dem Kostenvoranschlag einverstanden ist, holen wir die Möbel ab und bringen sie auch wieder zurück."

Für die Besitzer antiker Stücke ist die Auswahl an Restauratoren gering geworden. "Es gibt nicht mehr viele", sagt Linke, der häufig mit dem Meerbuscher Inneneinrichter Patrick Treutlein zusammenarbeitet. Die Kunden-Kontakte des Restaurators reichen bis nach Stuttgart, Berlin. Bisweilen gibt es auch Aufträge aus Frankreich oder England. Schwierig wird es für den Fachmann, wenn er Material-Nachschub für die Restaurierungs-Arbeiten braucht: "Passende traditionelle Materialien sind nur noch schwer zu bekommen." Das gilt auch für das Polier-Material, das sich massiv vom üblichen Baumarkt-Angebot unterscheidet und nicht überall greifbar ist. Dieses Material aber sei genauso wichtig wie die Handarbeit. Wie es aussieht, wenn er per Hand poliert, demonstriert Stefan Linke an einem Beistelltisch aus den 1880er Jahren. Denn traditionelle Aufarbeitung und Oberflächenbehandlung liegen ihm sehr am Herzen. Auch deshalb sucht Stefan Linke als Mitarbeiter einen weiteren Restaurator.