Interkommunales Gewerbegebiet "Anwohner haben Schutzinteressen"

Thema Interkommunales Gewerbegebiet - wie wird die SPD stimmen?

Thema Interkommunales Gewerbegebiet - wie wird die SPD stimmen?

Niederdellmann-Siemes Das müssen wir fraktionsintern debattieren. Bisher war die Position der Bezirksregierung, dass ein Gewerbegebiet auf Krefelder Gebiet nicht realisiert wird. Die Bezirksregierung hatte gesagt, dass unser Meerbuscher Bedarf von 16 bis 18 Hektar Gewerbegebiet nur an der A 44 realisiert werden kann, wenn wir den Schritt eines interkommunalen Gewerbegebietes gehen. Machen wir diesen Schritt nicht, werden wir nicht die 16 bis 18 Hektar genehmigt bekommen. Ich finde es besser, Einfluss zu nehmen auf das, was geschieht. Eine komplette Ablehnung ist nicht Position der SPD. Wir werden genau diskutieren, wann wir ein interkommunales Gewerbegebiet begleiten. Man muss bedenken, dass es sich bei den Flächen auch um Naherholungsraum handelt.

Kennen Sie wirklich Leute, die sich dort naherholen?

Niederdellmann-Siemes Ja, die gibt es, ich kenne auch viele, die dort leben, und ich weiß auch, dass das ein Kleinod ist in Osterath. Gerade für Familien mit Kindern, die Radfahren lernen.

Wir reden hier von einem Streifen von 200 bis 300 Metern.

Niederdellmann-Siemes Es gibt wenig Naherholung in Osterath. Auf der einen Seite Osteraths steht das Umspannwerk, auf der anderen Seite liegt Schweinheim. Wenn dort auch noch Gewerbe angesiedelt wird, sehen das einige natürlich problematisch. Die Anwohner haben Schutzinteressen.

Wenn am Ende wirklich 5000 Arbeitsplätze dort geschaffen werden, kann eine SPD dann wirklich die Zustimmung verweigern?

Niederdellmann-Siemes Die 5000 sind eine geschätzte Zahl, deshalb wäre ich vorsichtig. Wenn Logistik kommt, wären es deutlich weniger Arbeitsplätze. Man muss schauen: Was passt an Gewerbe, Einzelhandel und Handwerk an dieser Stelle? Nun gilt es also Detailfragen wie Erschließung und Branchenmix zu klären. Die Planungsverwaltungen beider Städte sind aufgefordert, die berechtigten Interessen und Fragen zu beantworten und eine entscheidungsreife Vorlage für die Gremien beider Städte auszuarbeiten. Das Gewerbegebiet darf keine großen Logistiker beheimaten, sondern soll Raum für kleinere und mittelständische Unternehmen bieten, die Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft nach Meerbusch und Krefeld bringen.

(RP)
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