Meerbusch Autobrand: Osterather fürchten erneute Serie

Meerbusch · Ein geparktes Auto ist am Rudolf-Lensing-Ring in Flammen aufgegangen. Anwohner fühlen sich an die Brandserie 2010/2011 erinnert.

 Ein Gutachter der Versicherung schaut sich am Mittwochmorgen den ausgebrannten Wagen der Familie an.

Ein Gutachter der Versicherung schaut sich am Mittwochmorgen den ausgebrannten Wagen der Familie an.

Foto: Ulli Dackweiler

Es dauert keine 30 Sekunden, bis einer Anwohnerin dieser eine Gedanke durch den Kopf schließt: "Geht das alles jetzt wieder von vorne los?"

Meerbusch: Autobrand: Osterather fürchten erneute Serie
Foto: Polizei

Es ist Samstagmorgen, vier Uhr, der Silvestertag. Die Osteratherin hat unruhig geschlafen in dieser Nacht. Als ihr am frühen Morgen irgendwann doch die Augen zufallen, wird sie kurze Zeit später von einem Geräusch geweckt. "Es hat laut geknallt und geknackt", erinnert sie sich. "Ich kannte das Geräusch - von damals. Ich hab aus dem Fenster geschaut und es flackern gesehen, wie damals." Nur wenige Minuten später trifft die Feuerwehr mit 21 Einsatzkräften ein. Das Familienauto steht komplett in Flammen: ein brennender Pkw am am Rudolf-Lensing-Ring, wie damals in 2010.

Bei einer bis heute nicht aufgeklärten Brandserie gingen seinerzeit in Osterath innerhalb eines Jahres 24 Autos in Flammen auf. Bürger im Westen des Stadtteils griffen daraufhin zur Selbsthilfe und starteten eine Spendenaktion. Mit dem Geld wurde ein Sicherheitsdienst finanziert, der schwerpunktmäßig an den besonders betroffenen Straßen um den Rudolf-Lensing-Ring, den Bommershöfer Weg und die Max-Ernst-Straße "Streife" ging. Mittlerweile gibt es die Kontrollgänge nicht mehr. Die Osteratherin kann sich noch gut erinnern, wie sie sich damals gefühlt hat. "Da war eine extreme Unsicherheit", sagt sie. "Auch wenn wir damals nicht persönlich betroffen waren."

Sechs Jahre später hat es nun diese Familie getroffen. Geblieben ist ihnen ein ausgebranntes Wrack, das nach wie vor in einer Parkbucht vor der Haustür steht. "Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist", sagt die Osteratherin. "Am Mittwoch hat sich ein Gutachter der Versicherung den Wagen angesehen und auch die Kriminalpolizei hat sich angekündigt." Polizeisprecherin Daniela Dässel schließt weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung aus. Ersteres hält die Osteratherin für eher unwahrscheinlich. "Der Wagen ist zwar sieben Jahr alt", sagt sie. "Er wurde aber am Freitag bereits gegen 22.30 Uhr abgestellt. Der Motor war also definitiv kalt."

(RP)
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