Meerbusch Autohaus baut digitalen Pkw-Konfigurator

Meerbusch · Per 3D-Präsentation den Neuwagen erleben: Das Meerbuscher Autohaus Nauen investiert eine Million Euro in einen digitalen Schauraum. Die Investition soll keinen Arbeitsplatzabbau bedeuten - es soll neue Jobs geben.

 Geschäftsleiterin Anna Nauen am Standort Mollsfeld. Die Halle wird komplett umgebaut, unter anderem entsteht eine "Customer Private Lounge".

Geschäftsleiterin Anna Nauen am Standort Mollsfeld. Die Halle wird komplett umgebaut, unter anderem entsteht eine "Customer Private Lounge".

Foto: Ulli Dackweiler

Es ist eine der größten Investitionen in der Geschichte des Meerbuscher Autohauses Nauen: Eine Million Euro investiert das Unternehmen in einen neuen Schauraum an der Otto-Hahn-Straße im Gewerbegebiet Mollsfeld. "Wir wollen das Autohaus der Zukunft bauen", sagt Geschäftsleiterin Anna Nauen (29). Die Tendenz gehe auch in der Automobilbranche zur digitalen Präsentation. Diesen Weg will Nauen als eines der ersten Autohäuser deutschlandweit mit der Eröffnung des 1000 Quadratmeter großen Schauraums gehen. Weitere Bauprojekte kommen hinzu.

"Customer Private Lounge" nennt Anna Nauen den geplanten Neubau. "In diesem Raum soll man sich sein eigenes Auto mit Farbe, Modell und sämtlichen Zusatzteilen selbst konfigurieren können. Dieses Modell wird auf einer Leinwand gezeigt. Mithilfe einer 3D-Brille erkennt man dann, wie das Auto aussehen wird", sagt Anna Nauen, die dieses Projekt als das Herzstück der Filiale an der Otto-Hahn-Straße bezeichnet. Derzeit überlegt die junge Firmenchefin, wie auch der Geruch eines Neuwagens in diesem digitalen Schauraum simuliert werden kann - etwa, indem Lederduft versprüht wird. Natürlich wird auch der klassische Neuwagen noch bei Nauen präsentiert - der Nachteil, dass der Kunde bisher oft keinen Eindruck von der tatsächlichen Farbe und Anmutung seines Modells hatte, werde aufgehoben.

Das Autohaus Nauen ist ein Meerbuscher Traditionsbetrieb. Vor 60 Jahren, damals noch mit kleiner Werkstatt, siedelte man sich zuerst in Krefeld an, zehn Jahre später ging es nach Osterath. In diesem Jahr feiert man also am Standort Breite Straße 50-jähriges Bestehen mit nunmehr 140 Mitarbeitern. Die Ansprüche der Kunden hätten sich verändert, sagt Anna Nauen. "Man muss den Kunden etwas Neues bieten." Der Autokonfigurator habe den Vorteil, platzsparend zu sein.

Das ist nicht die einzige Investition am Standort. Die Werkstatt wird erweitert, mehr Platz für die Präsentation der Gebrauchtwagen wird benötigt, auch soll es weitere Büros für den Gebrauchtwagenverkauf geben. Die Abteilungen Gebrauchtwagen und Neuwagen sollen künftig deutlicher getrennt werden. Die Mitarbeiterzahl soll sogar noch ausgebaut werden.

Die Umbau-Arbeiten haben vor einer Woche begonnen, im Oktober 2016 soll der Umbau abgeschlossen sein. "Der Betrieb läuft währenddessen komplett weiter", sagt Anna Nauen.

Der Standort Mollsfeld an der Autobahn 44 habe sich bewährt, sagt die Firmenchefin. Ein großer Vorteil des Standorts sei etwa die Flughafennähe. Immer wieder würden auch Kunden von auswärts kommen, die in der Region arbeiten, aber weiter entfernt wohnen. Über das Wochenende bringen diese Kunden ihren Wagen zur Reparatur zu Nauen. Das Osterather Automobilunternehmen bietet einen Airport-Shuttle, der die Kunden vom Flughafen wieder abholt.

(RP)
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