Meerbusch Bahnlärm betrifft mehr als 6100 Meerbuscher - die meisten nachts

Meerbusch · Betroffene Anwohner können sich ab sofort erneut an der Lärmaktionsplanung für Haupteisenbahnstrecken beteiligen

Im Rahmen der so genannten Lärmaktionsplanung an den Haupteisenbahnstrecken des Bundes startet das Eisenbahn-Bundesamt jetzt die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Einen Monat lang haben Bürger, die von Schienenlärm betroffen sind, dann erneut die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden.

Laut Berechnungen des Eisenbahnbundesamtes sind tagsüber 2820 Anwohner vom Eisenbahnlärm betroffen; der größte Teil davon (1770 Anwohner) mit einer Belastung von bis zu 60 Dezibel. Unter einer Lärmbelastung von 60 bis 65 Dezibel leiden demnach 570 Meerbuscher, 65 bis 70 Dezibel Schienenlärm müssen 230 Meerbuscher ertragen, mehr als 70 Dezibel 250 Meerbuscher. Nachts erreicht der Schienenlärm deutlich mehr Meerbuscher, nicht zuletzt, weil dann niedrigere Dezibelwerte als Lärm empfunden werden. Laut Eisenbahnbundesamt sind nachts knapp 6150 Meerbuscher vom Schienenlärm betroffen.

Im April konnten Betroffene im ersten Schritt angeben, wo sie sich durch Schienenlärm an Haupteisenbahnstrecken belästigt und gestört fühlen. Die Ergebnisse flossen in den ersten Teil des so genannten "Pilot-Lärmaktionsplans A" ein, der jetzt eingesehen und kommentiert werden kann. Der Plan ist unter im Internet unter www.eba.bund.de/lap abrufbar, kann aber auch in Papierform beim Eisenbahn-Bundesamt angefordert werden

Auf seiner Internetseite hat das Eisenbahnbundesamt dazu einen Fragebogen eingestellt, der online ausgefüllt oder auch ausgedruckt und auf dem Postweg eingeschickt werden kann. Die Ergebnisse der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung werden in den "Pilot-Lärmaktionsplan Teil B" einfließen. Beide Teile zusammen bilden schließlich den vollständigen Pilot-Lärmaktionsplan für die Haupteisenbahnstrecken des Bundes. "Eine rege und konstruktive Beteiligung ist für das Projekt sehr wichtig", sagt Marcel Werner vom Referat "Umgebungslärmkartierung, Geoinformation und Lärmaktionsplanung" im Eisenbahnbundesamt. "Nicht zuletzt hilft sie uns dabei, das Verfahren der Lärmaktionsplanung weiter zu verbessern."

(mrö)
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