Meerbusch Blasorchester Böhler ist in Bestform

Meerbusch · Unter dem Titel "Evening of the Stars Vol. 2" erwartet die Besucher am 29. November im "Forum Wasserturm" in Lank ein musikalisch-bunter Abend. Das Herbstkonzert beginnt um 19.30 Uhr

 Felix Koch (vo.) ist mit seinen zwölf Jahren das jüngste Mitglied des Böhler-Blasorchesters, zu dem auch (v.l.) Christian Joosten, Fabian Schmidt, Andrew Charlwood und Lars Koch zählen. Felix wird beim Konzert ein Posaunen-Soli spielen.

Felix Koch (vo.) ist mit seinen zwölf Jahren das jüngste Mitglied des Böhler-Blasorchesters, zu dem auch (v.l.) Christian Joosten, Fabian Schmidt, Andrew Charlwood und Lars Koch zählen. Felix wird beim Konzert ein Posaunen-Soli spielen.

Foto: UD

Carlos Santanas "Europa" als Arrangement für ein Blasorchester? Das gibt es. Und Peter Koch nimmt diese Herausforderung gemeinsam mit dem E-Gitarristen Andrew Charlwood an. "Wir sind zur Zeit in Bestform", stellt Koch als langjähriger Leiter des Sinfonischen Blasorchesters Böhler zufrieden fest. Er und seine Musiker stehen in den Startlöchern, proben seit Jahresbeginn sporadisch und seit August mehrmals wöchentlich, für das Herbstkonzert am 29. November im Forum Wasserturm.

"Es wird ein musikalisch-bunter Abend, die Leute können mitswingen. Wir spielen meist neu arrangierte Titel, verbinden alt und neu", sagt Koch. Ein wenig "rocklastig" sei das Ganze, aber Filmmusik, Jazz und Klassik sind auch dabei. Das sind die Instrumentalisten dem Konzerttitel "Evening of the Stars Vol. 2" schuldig. Und auch ihrer Tradition.

Denn die besteht seit 81 Jahren. Damals, im März 1933, wurde anlässlich eines Dienstjubiläums die Werkskapelle der Böhler AG gegründet. Acht Musiker gehörten dazu, heute sind es gut 40 im Alter von zwölf bis 50 Jahren. Sie sind nicht nur durch den Orchester-Namen mit dem ehemaligen Böhler Stahlwerk verbunden, sie haben ihren Probenraum auf dem Areal Böhler, schätzen die denkmalgeschützte Industriekulisse und füllen sie mit Leben.

 Die Böhler-Werkskapelle etwa Ende der 1960er Jahre. Die erste Kapelle des Stahlkonzerns gründete sich allerdings bereits 1933.

Die Böhler-Werkskapelle etwa Ende der 1960er Jahre. Die erste Kapelle des Stahlkonzerns gründete sich allerdings bereits 1933.

Foto: Ulli Dackweiler

Denn leise geht es nicht zu, wenn Trompete, Klarinette, Posaune, Tuba, Oboe, Saxophon, Horn, Flöte oder das Schlagwerk alles aus sich herausholen, was möglich ist. Dann wird das Areal um die Halle 27 mit Musik erfüllt. Sie kommt selbstbewusst, stimmig und rund. "Es gibt einen sehr engen Zusammenhalt. Das macht uns stark", sagen die Vorsitzende Nicole Koch (Horn) und Kassiererin Dorothee Steverding (Klarinette).

Auch der Klarinettist Christian Joosten sowie Fabian Schmidt, Lars Koch und Tobias Küsters an der Trompete schwärmen: "Die Truppe ist super." Das findet auch Andrew Charlwood. Er und seine E-Gitarre sorgen für heiße Rhythmen im Orchester: "Ich bin in London geboren, lebe seit 20 Jahren am Rhein. Mir gefällt es hier und zwischen diesen Musikern sehr gut."

Peter Koch erklärt den ehrenamtlichen Status seiner Musiker: "Alle Orchester-Mitglieder schätzen die Kameradschaft und sind aus Liebe zur Musik dabei." Gemeinsam haben sie Anfang des Monats die Titel des diesjährigen Konzertprogramms - darunter "Morning Mood" von Edvard Grieg, "Mack the Knife" von Weill/Brecht/Blitzstein, "Bohemian Rhapsody" von Freddy Mercury oder "The Socond Waltz" von Shostakovitz - auf CD aufgenommen: "Sie ist am Konzertabend erhältlich."

Der vor der Wasserturm-Bühne ausgelegte rote Teppich und die hollywood-ähnlichen Lichteffekte unterstreichen das Motto des Abends: Ein Abend mit den Stars. Doch das bezieht sich nicht nur auf die Liedauswahl, neben dem Publikum sollen auch Solisten wie Tiffany Urbas (Gesang), Andreas Lind (Sopran- und Alt-Saxophon) und Felix koch geehrt werden. Mit zwölf Jahren ist Letzterer das jüngste Blasorchestermitglied der Böhler Werkskapelle. Von ihm werden die Besucher des Herbstkonzertes unter anderem ein kurzes Posaunen-Soli hören. "Die Proben machen ganz viel Spaß", sagt Felix strahlend.

(RP)
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