Meerbusch Brücke am Latumer See bleibt - erstmal

Meerbusch · Die Politiker im Bauausschuss vertagten eine Entscheidung über die ersatzlose Demontage der maroden Brücke bis nach der Kommunalwahl. Insbesondere die hohen Abrisskosten irritierten die Ausschussmitglieder.

 Die Brücke am Latumer See bleibt vorerst so, wie sie ist: marode und gesperrt. In der kommenden Ratsperiode wollen die Politiker über Abriss oder Sanierung entscheiden.

Die Brücke am Latumer See bleibt vorerst so, wie sie ist: marode und gesperrt. In der kommenden Ratsperiode wollen die Politiker über Abriss oder Sanierung entscheiden.

Foto: Ulli Dackweiler

Die marode Holzbrücke am Latumer See bleibt vorerst stehen, bleibt aber auch vorerst marode. Im Bauausschuss folgten die Politiker nicht der Verwaltungsempfehlung, die Brücke ersatzlos zu demontieren. Der Leiter des Fachbereichs Grünflächen, Michael Betsch, hatte mit den hohen Sanierungskosten argumentiert - und Fotos von der morschen, von Pilz befallenen Brücke mitgebracht. "Mittelfristig müsste die Stadt rund 31 000 Euro in die Brücke investieren", erklärte Betsch. Das ist fast so viel Geld, wie der Bau der Brücke vor 26 Jahren gekostet hat. Kurzfristig seien bereits weitere 6000 Euro zu bezahlen.

Seit Wochen ist die Brücke gesperrt, weil sie nicht mehr verkehrssicher ist. Sie dient als Aussichtsplattform - und kürzt den Rundweg um den Latumer See um rund 120 Meter ab. Bei einer Inspektion waren massive Schäden aufgefallen. Noch vor drei Jahren hatte die Stadt rund 4500 Euro in eine Sanierung der Brücke investiert. "Es gab immer wieder mal Teile, die rausgebrochen sind. Die haben wir in der Vergangenheit stets ersetzen lassen", erklärte Betsch. Mit ein Grund für den schlechten Zustand der Brücke sei auch die bauliche Konstruktion. In der Verwaltungsvorlage gab es keine Angabe zu den Abrisskosten. "Die liegen im hohen vierstelligen Bereich", teilte Betsch mit.

Ratsherr Leo Jürgens (CDU) erklärte, dass er für eine kurzfristige Sanierung sei. In der nächsten Ratsperiode könne man dann entscheiden, wie weiter verfahren werde. "Wenn die Brücke abgebaut wird, müssen die Spaziergänger tiefe Täler überwinden." Joachim Quass (Grüne) entgegnete: "Es ist Quatsch, jetzt 6000 Euro zu verballern, wenn wir später entscheiden sollten, die Brücke doch abzureißen." Im Übrigen sei der Wanderweg selbst mit dem Rollator gut zu befahren. "Von tiefen Tälern zu sprechen, halte ich nicht für gerechtfertigt."

Die Politiker entschieden, auf eine kurzfristige Sanierung zu verzichten - und in der kommenden Ratsperiode zu entscheiden, ob die Brücke abgerissen oder erhalten wird. Gaby Pricken (CDU): "Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, der die Sanierung übernimmt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort