Meerbusch Büdericher auf Extremtour

Düsseldorf · Der 33-jährige Philip Mes startet am Samstag in der Schweiz zu einem 110 Kilometer langen Bergkurs über fast 7000 Höhenmeter zugunsten der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.

Seine Freunde haben ihm einen Vogel gezeigt und gesagt, solch einen Wahnsinn wollten sie auf keinen Fall mitmachen. Und so startet der Büdericher Philip Mes am Samstag, 3. Juli, um 5 Uhr in der Früh als Meerbuscher Einzelkämpfer in einem großen Teilnehmerfeld in der Schweiz, um mit Gepäck auf dem Rücken 110 Kilometer Distanz und 6900 Meter Höhenunterschied laufend zu bewältigen. In Verbier-St. Bernhard wartet auf den früheren Gebirgsjäger aus Berchtesgaden der strapaziöse Rundkurs.

"Mein Leben dreht sich sehr um den Sport", berichtet der 33-jährige Mes. Doch selbst für das Multitalent (Surfen, Skifahren, Bergsteigen, Laufen, Tennis, Golf) ist die Extremtour etwas Besonderes. "Sicherlich ist das auch ein Test, um festzustellen, wo ich bei mir auf die Grenzen der körperlichen und mentalen Belastungen stoßen werde", sagt er.

Dass das Leben manchmal ohne Vorwarnung Grenzen setzt, hat Mes durch das Schicksal eines guten Freundes erkennen müssen. Der Meerbuscher hörte vor einem Dreiviertel Jahr die Diagnose, er habe Multiple Sklerose. "Im Austausch mit ihm ist die Idee entstanden, in der Schweiz für den guten Zweck – nämlich die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft – zu starten", erzählt Mes.

Seit vier Monaten bereitet sich der studierte Grafik- und Produkt-Designer auf die Herausforderung intensiv vor. Läufe im Grafenberger Wald und entlang des Rheins zählen ebenso zum Programm wie Treppenläufe in einem Düsseldorfer Hochhaus. Einen ersten Härtetest absolvierte Mes über eine Distanz von 34 Kilometern im Siebengebirge. "Nicht mehr als eine Trainingseinheit", kommentierte Mes die Etappe. Mes denkt im Moment in anderen Dimensionen und ist wenige Tage vor dem Start noch recht locker.

Vor einigen Jahren hat der 33-Jährige den Kilimandjaro in Ostafrika bestiegen. Von den 19 Bergsteigern haben sieben den Gipfel erreicht. Mes war dabei. Viele kamen mit der extrem dünnen Luft in 5895 Meter Höhe nicht zurecht. Mit auf Tour war Peter Frenkel: Olympiasieger für die DDR im 20-Kilometer-Gehen.

In der Schweiz gehen mit Mes über die lange Distanz rund 340 Athleten an den Start. "Die Schnellsten werden wohl um die 20 Stunden benötigen", sagt der Meerbuscher. Er selbst habe sich eine Zeit von 24 bis 25 Stunden vorgenommen. "Wir laufen Tag und Nacht durch", beschreibt er die Strapaze.

Neben dem Training spielt natürlich auch die Verpflegung während des Laufs eine Rolle. "Ich habe mehrere Produkte getestet. Die von Dextro Energy bekommen mir am besten." Alma Sport sei sein Hauptsponsor. Der linke Ärmel und das rechte Bein seien jedoch für Werbeaufdrucke noch frei, erklärt Mes. Spender für die MS-Gesellschaft hätten sich über Facebook sogar aus den USA und England gemeldet.

(RP)
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