Meerbusch Büderichs ältestes Gasthaus

Düsseldorf · Schon im Jahr 1775 stand an der Stelle des heutigen Gasthaus Peters ein kleines Gehöft von Balthasar Weber, der neben der Landwirtschaft eine Hausbrennerei und eine Gastwirtschaft betrieb.

büderich Es ist wohl die älteste nachgewiesene Gaststätte in Büderich: das Gasthaus Peters an der Moerser Straße. Bereits 1775 stand an der Stelle ein kleines Gehöft von Balthasar Weber, der neben der Landwirtschaft eine Hausbrennerei und eine Gastwirtschaft betrieb. Wesentlich jünger ist der aktuelle Betreiber. Peter Wilden (57) leitet zusammen mit Ehefrau Irina (40) seit rund drei Jahren die Meerbuscher Lokalität und weiß zu berichten, wie viel sich in den Jahrhunderten verändert hat.

"Eine Brennerei haben wir natürlich nicht mehr", sagt der Düsseldorfer Jung, der vor 13 Jahren seinen Weg nach Büderich fand. Erst leitete das Paar die Hubertusstube an der Moerser Straße, dann das Lecker Dröpke an der Düsseldorfer Straße. "Ich stamme aus einer Düsseldorfer Wirtshausfamilie", so Wilden.

Früher gab's noch einen Tanzsaal

Rund 180 Quadratmeter zählt das Gasthaus Peters aktuell, und kann regulär 40 Sitzplätze bieten. In einem weiteren Raum sind noch einmal 30 Sitzplätze verfügbar – ein holzfarbener Innenraum ist ein Merkmal. Eine Außenterrasse (im Frühling und Sommer) ist ebenfalls vorhanden.

Aus der Sicht der Vergangenheit wirken die Kapazitäten allerdings recht klein. "Hier gehörten früher noch ein Tanzsaal, ein Billardraum und eine Kegelbahn zu", berichtet Peter Wilden.

Saal und Nebengebäude wurden allerdings in den 80er Jahren abgerissen, der Backsteinbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stürzte im Februar 1993 ein. Nur die Backsteinfassade blieb bestehen. Diese steht heute unter Denkmalschutz.

"Der Eigentümer, die Viktoria-Versicherung, baute das Haus um 1995 nach alten Plänen wieder auf", sagt Wilden. "Zum Glück aller." Denn erst jüngst erklärten gleich vier Büdericher Schützenkompanien der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft das Gasthaus Peters zu ihrem Stammlokal. "Die waren vorher im Bürgersaal Burchartz." Auch die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß wählte die historische Gaststätte nun zu ihrem Hauptlokal. "Mit den Schützen werden wir zum ersten Mal die Gaststätte fürs Fest schmücken", sagt Peter Wilden. "Ich hoffe, die machen das." Auch dass Fortuna-Düsseldorf-Fans ihr Revier im Gasthaus Peters markiert haben, ist unübersehbar. Eine komplette Stehtischreihe ist mit rot-weißen Vereinswimpeln geschmückt, ein Spielertrikot mit Unterschriften hängt an der Wand. Live-Spiele können geschaut werden.

Rheinische Küche

Viele Stammkunden zählt das Betreiberpaar. Die Speisekarte könnte ihren Teil dazu beitragen. Eine gut bürgerliche Küche versorgt jeden Gaumen. Sauerbraten und Grünkohl finden immer wieder ihren Weg in die Tagesanbote. "Wir machen viel auf rheinische Art", sagt das Ehepaar Wilden. Jüngsten Gerüchten über den Rauswurf von Neu-Meerbuscher Michael Ballack tritt der Gastwirt entgegen. "Das war er nicht", dementiert Peter Wilden lachend.

(RP)
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