Meerbusch Bürger protestieren: "No Trucks" durch Lank und Nierst

Meerbusch · Die Mitglieder der Bürgergemeinschaft Meerbusch Nord sind stinksauer. Der stationäre Blitzer auf der Uerdinger Straße hat sich ihrer Ansicht nach als Fiasko herausgestellt. Eigentlich soll er den verbotenen Lkw-Verkehr durch Lank stoppen, doch weil er immer nur tageweise aufgestellt werde, könnten keine belastbaren Aussage getroffen werden. Zudem ärgert den Vorstand der Bürgergemeinschaft die neue Beschilderung, die parallel zum Blitzer geändert wurde und den Lkw-Fahrern suggeriert, sie könnten durch Lank fahren, wenn sie den Umweg durch das Gewerbegebiet In der Loh nehmen. "Die ganze Maßnahme war kontraproduktiv", sagte Franz-Josef Jürgens bei der Vorstandssitzung am Donnerstag.

Die verärgerten Bürger wollen nun eigene Schritte unternehmen, um den nicht zulässigen Verkehr vom Krefelder Hafen zu unterbinden. Dabei geht es nicht nur um die Uerdinger Straße, sondern auch um die Stratumer Straße in Nierst. Ein Forderungskatalog mit fünf Maßnahmen soll jetzt an die zuständigen Behörden geschickt werden.

Die Initiative setzt sich dafür ein, dass je ein Lkw-Blitzer über einen längeren Zeitraum auf der Uerdinger und der Stratumer Straße installiert wird, der vom Kreis oder einer Privatfirma kontinuierlich ausgewertet wird. Zudem sollte die Polizei den Verkehr regelmäßig kontrollieren. Damit möglichst wenige Lkw Lank und Nierst ansteuern, sei eine überörtliche Beschilderung nötig. "Analog zu den Hinweisschildern Chempark Krefeld-Uerdingen sollte ein Hinweis auf die Zufahrt zum Krefelder Hafen an der A57-Ausfahrt Krefeld-Zentrum/Duisburg-Nord angebracht werden", so Jürgens. Viele Fahrer, die aus Osteuropa für Logistikunternehmen unterwegs sind, hätten keine Lkw-Navis und irrten hilflos durch die engen Straßen von Nierst, sagt Hans Wilhelm Webers. Bevor Schilder auf- und abgebaut werden, sollten die Behörden die Meinung der Anwohner einholen.

Außerdem wollen die Lanker für die Uerdinger Straße Rückbaumaßnahmen, um den Lkw-Verkehr zu erschweren. "Die nötigen Haushaltsmittel hat der Rat bereits 2017 zur Verfügung gestellt", informierte Jürgens. "Es geht uns darum, überörtlichen Lkw-Verkehr von Lank und Nierst fernzuhalten und nicht darum, möglichst viele Lkw zu blitzen", unterstrich Norbert Kals. Der Verursacher des Verkehrs, nämlich der Krefelder Hafen, müsse auf seinem Stadtgebiet für die erforderlichen Wege sorgen. Die Bürgergemeinschaft will jetzt selbst den Verkehr in Lank und Nierst zählen und auf beiden Straßen demonstrieren. Außerdem sollen Banner mit der Aufschrift "No Trucks" über den Straßen aufgehängt werden.

(kir)
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