Meerbusch Das Alltägliche steht im Mittelpunkt

Meerbusch · 18 Künstler zeigen in der aktuellen Jahresausstellung ab Sonntag in der Teloy-Mühle ein breites Spektrum ihrer Arbeiten von der Skulptur über Flecht- und Textilarbeiten bis zu Collagen und Schwarz-Weiß-Fotos

 Christa Schöppel, eine der 18 Künstler, zeigt Menschenfiguren, am PC gezeichnet, ausgeschnitten und in unterschiedlich gestaltete "Umräume" gesetzt.

Christa Schöppel, eine der 18 Künstler, zeigt Menschenfiguren, am PC gezeichnet, ausgeschnitten und in unterschiedlich gestaltete "Umräume" gesetzt.

Foto: Ulli Dackweiler

Als Gründer des Vereins Freie Künstler Meerbusch war Philipp Freiherr von Canstein viele Jahre als Vorsitzender aktiv. Jetzt ist er 87-jährig verstorben. Zum Gedenken an den Künstler, der an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und dessen Arbeiten auch in der Schweiz, Spanien und den USA zu sehen war, sind bei der Jahresausstellung des Künstlervereins drei Arbeiten aus der späten Schaffensphase zu sehen.

Und auch Karin Ursula Schumann, Vize-Vorsitzende, erinnert: "Als Hommage an meinen Lebensgefährten zeige ich ein monumentales, durch Schneide- und Kratztechniken verfremdetes Fotoportrait." Dass der Anfang der 1990er-Jahre gegründete Verein eine ideale Plattform auch für unkonventionell arbeitende Künstler ist, beweisen die Arbeiten von Peter Giebel. Er setzt sich auf satirische Art mit Skrupellosigkeit, Moral und Ethik im Alltag auseinander, direkt und tiefgründig.

Und auch bei Christa Schöppel steht das Alltägliche im Mittelpunkt. Es sind Menschenfiguren, am PC gezeichnet, ausgeschnitten und in unterschiedlich gestaltete "Umräume" gesetzt: "Gruppe und Individuen, Annäherung und Distanz - das ist ein wiederkehrendes Thema." Mathilde C. Jaeger dagegen begibt sich auf Spurensuche. "Unterwegs" lautet der Titel ihrer Arbeiten, die den Betrachter nach Sizilien mitnehmen. Dazu erklärt die Künstlerin: "Ich gehe auf Spurensuche, interpretiere das Gefundene und gebe es deutlich reduziert wieder." Auch Uta Maaß-Schröder geht auf Reisen. Beispielsweise nach Irland. Von dort hat sie die Idee zu einem Ölbild mitgebracht, das von einem strahlend-weißen Bauernhaus in einer lieblichen Landschaft erzählt. Neben abstrahierten Bildern zeigt Susana Völker die Skulptur "Der Wächter". Dazu hat die in Argentinien, England und Deutschland tätige Künstlerin einen Ast in Kombination mit anderen Fundstücken eingewickelt und mit Transparent-Spray sowie Farbe bearbeitet zum Kunstwerk gemacht. Um aktuelle Probleme geht es Marita Mülders. Sie stellt aus Ton und Erde geformte Objekte aus. Seine Fantasie gepaart mit einer ausgeklügelten Technik nutzt auch Wilfried Eßer. "Die Tierform ist zufällig entstanden", erklärt er das Bild "Innenleben". Öl- und Acrylfarbe in Schichten auf die Leinwand gepresst und übermalt ergeben ineinander greifende Ebenen, die abstrakte Raumeindrücke vermitteln.

Diese stellt Gisa Rosa auf ihre Art dar. Sie folgt Wachstumslinien und lässt sich beim Malprozess auf dünnem Furnierholz von den Linien des Baumes inspirieren. Beim Verlauf der Linien bedient sie sich bei Goethe und seinen Lehren. Eher surrealistisch geht es bei Thomas Fugmann zu. Seine Aquarelle entstehen nach Zeichnungen, aus denen Papierarbeiten entstehen. In ihnen vereinen sich verfremdete Welten und reale Gegenstände. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum der 18 Künstler von der Skulptur über Flecht- und Textilarbeiten bis zu Collagen und Schwarz-Weiß-Fotos.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort