Detlef Krügel "Das Kino in Lank ist ein großer Erfolg"

Meerbusch · Der Leiter des Fachbereichs Schule, Kultur und Sport ist zufrieden mit dem nahezu abgelaufenen Kulturjahr 2014. In einem Rückblick berichtet er über die Höhepunkte des Jahres, was verändert werden soll und was Kulturinteressierte 2015 erwartet

 Markus Köther betreibt das Kino im Forum Wasserturm. Durch den Einsatz von modernster Technik wird das Kino nun sehr gut angenommen.

Markus Köther betreibt das Kino im Forum Wasserturm. Durch den Einsatz von modernster Technik wird das Kino nun sehr gut angenommen.

Foto: Ulli Dackweiler

Detlef Krügel und sein Team hatten sich viel für das Jahr 2014 vorgenommen. Und ihr Ziel haben sie nicht nur erreicht, sondern sind auch sehr zufrieden. Vor allem die Suche nach einem neuen Kinobetreiber und die Ungewissheit, ob es danach besser angenommen wird, beschäftigte das Kulturamt über eine lange Zeit. Mit Erfolg. Das Kino wird gut angenommen. Zudem fanden etwa die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, die Tour de musique und die Kabarett-Bundesliga großen Anklang. Im RP-Interview zieht Krügel eine Bilanz des Kulturjahres.

 Detlef Krügel leitet seit Mai 2000 den Fachbereich Schule, Kultur und Sport. Er ist sehr zufrieden mit dem Kulturjahr 2014.

Detlef Krügel leitet seit Mai 2000 den Fachbereich Schule, Kultur und Sport. Er ist sehr zufrieden mit dem Kulturjahr 2014.

Foto: Ulli Dackweiler ud@dwi.de

Herr Krügel, was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an das Jahr zurückdenken?

Krügel Das Kino im Forum Wasserturm. Es kann durch den neuen digitalen Projektor und die moderne Tontechnik jetzt mit den anderen Kinos mithalten. Und es findet großen Zuspruch. Denn durch die moderne Technik können wir den Zuschauern seit diesem Frühjahr ganz aktuelle Filme zeigen. Teilweise ist der Andrang so groß, dass wir einen Film ein zweites Mal vorführen mussten. Das war bei "Monsieur Claude und seine Töchter" der Fall.

Also hat sich die Suche nach einem neuen Betreiber gelohnt.

Krügel Ja. Es war zwar ein langer Weg, der uns seit 2013 viel Kraft gekostet hat, aber es hat sich gelohnt. Mit Markus Köther haben wir jemanden gefunden, der Zuschauern im Kino am Wasserturm das gleiche Filmerlebnis bietet wie die Kinos in den großen Städten. Bild und Ton sind wirklich gut.

Was gab es sonst für Höhepunkte?

Krügel Das Team des Stadtarchivs um Michael Regenbrecht hat eine sehr bewegende Ausstellung über den "Meerbuscher Raum im Ersten Weltkrieg" zusammengetragen. Dafür haben sie zahlreiche Erinnerungstücke der Meerbuscher gesammelt und ausgestellt, so dass wir viel über unsere Heimat zu dieser Zeit erfahren haben. Besonders beeindruckt hat mich, dass bei der Recherche neue Erkenntnisse über Kriegsschicksale zutage kamen. Das war ungewöhnlich, ich hatte es nicht erwartet.

Apropos ungewöhnlich: Lank spielt jetzt in der Bundesliga mit.

Krügel Ja, das stimmt. Die Kabarett-Bundesliga wird bestens angenommen. Nach dem ersten Termin im November haben wir bereits den zweiten Abend vergangene Woche veranstaltet. Wir sind stolz, dass dieses bundesweite Format auch in Meerbusch auf die Bühne kommt. Das ist den guten Kontakten von Bert Müllejans (Mitarbeiter des Kulturamtes) zu verdanken. Nach Lank kommen unsere Künstler immer gerne. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das sich auch immer in unseren Abo-Verkäufen bemerkbar macht.

Gibt es noch Abo-Plätze?

Krügel Leider nur noch ganz wenige. Beide Kabarett-Abos sind erneut so gut wie ausverkauft. Darauf sind wir sehr stolz. Wir haben sehr treue Kunden. Für 2015 gibt es allerdings noch Karten für einzelne Veranstaltungen.

Erfolgreich ist auch die Musikschule.

Krügel Wir haben zwei Bundes-Preisträger in Meerbusch. Beide sind 14 Jahre alt: Philip Neugebauer (Violoncello) und Carl Heimig (Kontrabass) haben es als Streicherduo bis zum Bundeswettbewerb geschafft und sind dort mit einem Preis ausgezeichnet worden. Das ist eine tolle Leistung. Die beiden spielen seit vielen Jahren in unserer Musikschule und sie begeistern nicht nur mich bei ihren Vorspielen.

Zudem hat die Musikschule die Tour de musique veranstaltet.

Krügel Die ist ebenfalls sehr gut angenommen worden. Anlässlich des 40. Geburtstags des Fördervereins hat die Musikschule zu einer Open-Air-Veranstaltung - quer über die Stadt verteilt - geladen. Dazu haben wir viele Rückmeldungen erhalten. Die Leute haben gestaunt, was unsere Musikschule alles bieten kann. Dort traten von rockigen Jugendbands über Jazz- und Popgruppen bis hin zum großen Orchester Schüler aus allen Bereichen der Musikschule auf. Das war ein musikalisches Highlight dieses Jahr.

Sie klingen zufrieden.

Krügel Sehr sogar. Es war ein Jahr mit vielen schönen Ereignissen. Und unsere Pläne mit dem Kino haben Früchte getragen.

Was erwartet den Kulturinteressierten denn in 2015?

Krügel Der Höhepunkt des kommenden Jahres wird am 27. März die Ausstellung zu Ewald Matarés 50. Todestag sein. Gemeinsam mit dem Museum Kurhaus Kleve bieten wir sowohl in Büderich als auch in Kleve Ausstellungen mit Skulpturen und Bildern des verstorbenen Künstlers an. In Büderich werden in der Stadtbücherei Bilder zu sehen sein, die Mataré während der NS-Zeit heimlich in seiner Wohnung an der Poststraße gemalt hat. Sie zeigen seinen Blick auf das Büderich der damaligen Zeit. Kleve zeigt außerdem Werke aus seiner Berliner Zeit. Neben den Ausstellungen sollen auch Führungen auf dem Kunstweg Matarés und seiner Schüler angeboten werden.

Gibt es denn Stellschrauben, an denen Sie nächstes Jahr drehen wollen?

Krügel Nein. Wir haben alle aktuellen Ziele erreicht, die wir uns gesteckt haben. Wenn wir das nun so fortsetzen wollen, müssen wir allerdings mit Engagement dranbleiben.

Woran etwa?

Krügel Etwa bei der Stadtbücherei. Seit vier Jahren ist sie in den neuen Räumlichkeiten, und seit einiger Zeit bieten wir auch verstärkt digitale Medien an. Dieses Angebot müssen wir sukzessive weiter ausbauen. Da muss man zäh bleiben, wenn wir weiterhin mit der Zeit gehen wollen.

CHRISTINA BÖTTNER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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