Meerbusch "Das wäre eine feindliche Übernahme"

Meerbusch · In Lank-Latum regt sich Widerstand gegen die Krefelder Pläne, den Krefelder Hafen durch ein Naturschutzgebiet auf Meerbuscher Stadtflächen an die Autobahn 57 anzubinden. Die Lank-Latumer Bürger Daniel Frank, Norbert Kals und Franz-Josef Jürgens kündigen als Vertreter der Initiative Bürgergemeinschaft Meerbusch-Nord (Bümeno) Proteste gegen die Planung an. Sie fordern die Stadt Krefeld auf, stattdessen auf einer Trasse auf Krefelder Stadtgebiet südlich des Golfplatzes Linn den Hafen an die Autobahn 57 anzubinden.

 Franz-Josef Jürgens, Daniel und Norbert Kals an der Uerdinger Straße in Lank-Latum. Sie kündigen Proteste an.

Franz-Josef Jürgens, Daniel und Norbert Kals an der Uerdinger Straße in Lank-Latum. Sie kündigen Proteste an.

Foto: UD

Daniel Frank sieht im Krefelder Vorgehen eine "feindliche Übernahme" - Meerbusch müsse über eine zu bauende Straße und die Bismarckstraße die Krefelder Verkehrsprobleme lösen, kritisiert Frank. Die Bürgerinitiative verweist auf alte Verträge zwischen Meerbusch und Krefeld aus den 70er-Jahren. Damals habe Krefeld im Zuge von Gebietstausch in Aussicht gestellt, den Hafen über eine neu zu bauende A524 von der Autobahn 59 im Duisburger Süden bis zur A 57 auf Krefelder Stadtgebiet auszubauen. Stattdessen habe Krefeld in den Folgejahren Fakten geschaffen, indem im Süden von Gellep-Stratum neu gebaut wurde und das Naturschutzgebiet Latumer Bruch ausgeweitet wurde. Auf Krefelder Gebiet ist eine Trasse nur noch schwer zu finden.

Die Lank-Latumer haben in vielen Initiativen erreicht, dass die LKW vom Hafen aus nicht über die Uerdinger Straße mitten durch Lank-Latum in Richtung Süden zur Autobahn fahren können. Jetzt fürchten sie, dass mit der neuen Straße am Rande von Latum eine Quelle für Lärm und Feinstaub entsteht. Mit bis zu 6000 Lkw täglich rechnet Franz-Josef Jürgens, der auf die neuen Logistikbetriebe im Krefelder Hafen wie Bauhaus verweist. Vorwürfe macht die Initiative auch dem Landrat Hans-Jürgen Petrauschke - dieser sei Vertreter im Regionalrat auch für Meerbusch, setze aber die Meerbuscher Interessen nicht durch. "Dabei hatte der Landrat hier im Meerbuscher Norden die besten Wahlergebnisse", sagt Jürgens.

(RP)
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