Meerbusch Der TSV hat noch eine Mini-Chance

Meerbusch · Nach der unglücklichen 1:2-Heimpleite gegen TuRU 80 hofft der Fußball-Oberligist auf ein Wunder am letzten Spieltag

Fußball-Oberligist TSV Meerbusch kassiert vor großer Kulisse im Abstiegs-Endspiel gegen TuRU 80 eine 1:2 (0:1)-Niederlage - und hat am letzten Spieltag nächstes Wochenende trotzdem noch eine Mini-Chance, weil auch der SC Cronenberg verlor. Die Partie gegen TuRU war ein Spiegelbild der gesamten Saison: Es war erneut eine Mischung aus Unvermögen, Pech und eine kuriose Schiedsrichterentscheidung, die für die 16. Niederlage sorgte. Bis zur 88. Minute lagen die Meerbuscher gut im Rennen: Da hatte Drilon Istrefi das Führungstor auf dem Fuß, doch sein Schuss aus 16 Metern streifte knapp am Pfosten vorbei. Im Gegenzug machten es die Oberbilker besser und gingen mit 2:1 in Führung (89.). In der Nachspielzeit traf Dennis Schmidt nach einer Ecke von Daniel Klinger den Pfosten des TuRU-Kastens und Daniel Hoff versenkte den Abpraller zum vermeintlichen 2:2 (92.). Doch der Unparteiische verwehrte dem Treffer die Anerkennung, weil TuRUs Keeper den Ball bereits in der Hand gehalten haben soll.

Der TSV war schlecht in die Partie gestartet, spielte eine katastrophale erste Halbzeit. Die Spieler konnten offensichtlich nicht mit dem Erfolgsdruck umgehen, er lähmte ihre Beine. "Wir haben gespielt, als hätte jeder von uns einen 25 Kilo schweren Rucksack auf dem Rücken", sagte Teammanager Horst Riege. TuRU bestimmte von Beginn an die Partie und war die bessere Mannschaft. Konsequenterweise kam sie durch einen Kopfball von Anil Ozan auch zur frühen und völlig verdienten 1:0-Führung. Der Gästestürmer war nach einem Freistoß und durch ein Missverständnis zwischen Sergen Sezen und TSV-Keeper Andreas Lahn aus sechs Metern freistehend zum Kopfball gekommen - und brauchte sich die Ecke nur auszusuchen (12.).

In Folge verhinderte Meerbuschs Torhüter weitere Gegentore: Er parierte einen Schuss aus nur zehn Metern von TuRU-Kapitän Philip Lehnert (20.) und aus elf Metern von Shunsaka Fujita (31.). Beide Male sah die TSV-Abwehr schlecht aus. Alleine ihrem Keeper Andreas Lahn verdankte die Heimelf, dass sie keine weiteren Gegentore kassierten. Die beste TSV-Möglichkeit ließ Dominik Dohmen aus, der nach einer Hereingabe von Sergen Sezen vor dem leeren Tor nur knapp am Ball vorbeigrätschte (22.).

Mit Wiederbeginn wendete sich das Blatt. Nach einer lauten Kabinenansprache von Trainer Wolfgang Jeschke waren die Blau-Gelben plötzlich besser im Bilde. Mit dem ersten Angriff der zweiten Halbzeit versenkte Dohmen den Ball zum umjubelten 1:1 (47.): Der Youngster schnappte sich das Spielgerät nach einem verunglückten Schussversuch von Christoph Caspari und ließ dem TuRU-Torsteher aus zehn Metern keine Chance. Nun brannte der euphorisierte TSV ein Angriffsfeuerwerk ab und hatte Chancen im Minutenrhythmus. Die besten Möglichkeiten hatten Boran Sezen (50.) und Sergen Sezen (54.). Dazwischen rettete Dohmen nach einer TuRU-Ecke auf der eigenen Torlinie (52.). Als die Angriffswucht etwas verpufft war, brachte Jeschke für den ausgepowerten Dohmen mit Emre Geneli eine frische Kraft, die sich sogleich mit einer guten Vorlage für Stefan Galster einführte - der Kapitän zirkelte den Ball aber über das Tor. Feuer ins Spiel brachte dann die Einwechslung von Dennis Schmidt (77.), der sogleich zwei weitere Galster-Chancen vorbereitete. Aber auch die verpufften.

Dann kam die denkwürdige Schlussphase, in der der TSV den einen Punkt noch verspielte, der ihn über den Strich katapultiert hätte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort